Meergötter

[539] Meergötter, im griech. Mythus außer dem Meerbeherrscher Poseidon und seiner Gattin Amphitrite: Okeanos und seine Gattin Tethys mit ihren Töchtern (Okeaniden); Nereus, dessen Gattin Doris und ihre 50 Töchter (Nereïden); Triton und die Tritonen; einzelne Meerdämonen, wie Proteus, Glaukos, Leukothea, Melikertes-Palämon, Skylla, die Sirenen. Sie haben meist die Gabe der Weissagung und der Verwandlung. Die bildende Kunst führte für sie allerlei Mischgestalten ein, namentlich fischschwänzige Tritonen, und gab ihnen in Fischbildung auslaufende Tiere verschiedener Art bei (vgl. die Abbildung auf S. 540 und Artikel »Hippokamp«). Um die Öde des »unwirtlichen« Meeres anzudeuten, pflegt sie ihnen den Ausdruck unbefriedigt schmerzlicher Empfindung in das Gesicht zu legen.

Meergötter. (Sarkophagrelief der Galleria Corsini in Rom.)
Meergötter. (Sarkophagrelief der Galleria Corsini in Rom.)

Zur künstlerischen Darstellung der M. vgl. Brunn, Griechische Götterideale (Münch. 1893); Langl, Griechische Götter- und Heldengestalten (Wien 1886). Über Meergötter der Römer s. Neptun, Portumnus, Salacia.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 539.
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