Nabelschwein

[354] Nabelschwein (Dicotyles Cuv.), Huftiergattung aus der Familie der Schweine (Suidae), gedrungen gebaute Tiere mit kurzem Kopf, ziemlich kleinen Ohren, verkümmertem Schwanz, dreizehigen Hinterfüßen und einer Drüse auf dem Hinterteil des Rückens. Das Halsbandnabelschwein (Pekari, D. torquatus Cur.), 95 cm lang, mit 2 cm langem Schwanz, 40 cm hoch, ist ziemlich schlank, mit Borsten dicht bedeckt, schwarzbraun, an den Seiten gelblichbraun, am Bauch braun, an der Vorderbrust weiß, mit gelblicher Halsbinde, sondert aus der Rückendrüse eine durchdringend riechende Flüssigkeit ab. Es bewohnt die waldreichen Gegenden Südamerikas bis 1000 m ü. M., befindet sich beständig auf der Wanderschaft und durchschwimmt sogar Ströme. Es nährt sich von Wurzeln und Früchten, soll auch Reptilien und Würmer fressen und zerstört oft die Pflanzungen. Die Sau wirft ein oder zwei Junge. Man jagt es wegen des Fleisches und benutzt das Fell zu Säcken und Riemen. Jung eingefangene Tiere werden sehr zahm und anhänglich; in europäischen Tiergärten haben sich die Pekaris wiederholt fortgepflanzt. Das Bisamschwein (Moschusschwein, D. labiatus Cuv.), 96 cm lang, mit 5 cm langem Schwanz und lockerm Haarkleid, gleichmäßig grauschwarz mit großem, weißem Fleck am Unterkiefer, findet sich neben dem vorigen, wandert in zuweilen Hunderte zählenden Trupps.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 354.
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