Pavēsen

[521] Pavēsen (vielleicht von Pavia, franz. pavois, pavart, ital. pavese oder palvese, Setztartschen), im Mittelalter seit Ende des 13. Jahrh. benutzte mannshohe, 10–12 kg schwere Schilde, die, mit eiserner Spitze in den Boden gerammt, zur Deckung des Fußvolks in der Verteidigung und beim Beschießen fester Plätze dienten, in ihrer größten Form als Sturmwände bezeichnet, auch wohl, durch Klammern miteinander verbunden, lange Deckungen bildeten. Auch gab es kleinere, leichtere P. zur Deckung der Fußknechte beim angriffsweisen Vorgehen. Vgl. Schild. – In der Kochkunst heißen P. mit Pflaumenmus, Kalbsgehirn oder geräuchertem Lachs gefüllte, in Milch eingeweichte Semmelscheiben, die paniert und in Schmalz gebacken werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 521.
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