Pferdestaupe

[713] Pferdestaupe (Leuma), Krankheit der Pferde, die nur durch Ansteckung entsteht und sich namentlich durch den Pferdeverkehr in großen Städten oft stark ausbreitet. Die P. wurde früher mit der Brustseuche unter dem Namen Influenza zusammengefaßt und wird noch jetzt häufig so bezeichnet; in der Armee führt sie den ungeeigneten Namen Rotlaufseuche. Die Ansteckung erfolgt durch Atmungsluft und Exkremente (an Droschkenhalteplätzen, Beschlagschmieden etc.). Die Krankheit bricht nach 5–7 Tagen unter hohem Fieber aus. Die Tiere sind sehr matt und appetitlos; die Beine schwellen, Augen-, Nasen-, Maulschleimhaut sind gerötet. Nach 3–5 Tagen gehen die Erscheinungen zurück, und die Tiere erholen sich schnell. Der Tod kann erfolgen, namentlich wenn die kranken Pferde arbeiten müssen oder in schlechten Ställen stehen, durch Herz- oder Gehirnlähmung, auch kann Darm- und Lungenentzündung hinzutreten. Die Kranken werden sofort abgesondert in guten, lustigen, bei Hitze kühlen Stall gestellt, auch kalte Kopfwaschungen sind vorteilhaft, Medikamente unnütz. Vgl. Dieckerhoff, Die P. (Berl. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 713.
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