Pikee

[873] Pikee (franz. piqué), dichter Stoff, gewöhnlich aus Baumwolle, auf dem erhöhte und vertiefte Stellen miteinander abwechseln, so daß er wie gesteppt (franz. piqué) erscheint. P. wird mit zwei Ketten dargestellt, wovon die obere aus feinerm Garn als die untere besteht. Dabei werden einzelne Fäden der untern Kette in die obere hinausgehoben und eingewebt. Das Muster wird sichtbar, indem die von der Figur oder Bindungslinie eingeschlossenen Felder, weil hier die beiden Gewebe getrennt liegen, dicker und hervorragender erscheinen, während die Bindungslinien, in denen beide Ketten zusammengewebt sind, sich vertieft darstellen. Mit der Jacquardvorrichtung erzielt man kompliziertere Muster. Bei sehr seinem P. nimmt man zur obern Kette vielfach Seide. P. benutzt man besonders zu Westenstoffen, Vorhemdchen, Kragen, Manschetten, Unterröcken, Bettdecken etc. Die letztern werden häufig auf der Rückseite ausgekratzt und geben dann rauhen P. (Pikeebarchent). P. damassé, geblumter Stoff dieser Art.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 873.
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