Pocock

[57] Pocock (spr. pōkock), 1) Edward, berühmter engl. Orientalist und Theolog, geb. 8. Nov. 1604 zu Chivaly in Berkshire, gest. 12. Sept. 1691 in Oxford, studierte daselbst orientalische Sprachen, weilte von 1630–36 in Aleppo, erhielt 1636 in Oxford eine eigens für ihn geschaffene Professur der arabischen Sprache, begab sich bald darauf auf vier Jahre nach Konstantinopel und erhielt 1647 seinen Lehrstuhl zurück. Da er den Independenzeid verweigerte, verlor er 1651 den größten Teil seiner Einkünfte, doch behielt er seine Professur. Die Restauration von 1660 besserte seine Lage nur wenig. Von seinen Veröffentlichungen sind zu nennen: »Specimen historiae Arabum« (aus Abu'l-Faradsch, arab. u. lat., Oxf. 1650; wieder hrsg. von White, das. 1806); »Eutychii Annales« (arab. u. lat., das. 1658, 2 Bde.); »Historia compendiosa dynastiarum, authore Abul-Pharajio« (arab. u. lat., mit »Supplementum«, das. 1663, 2 Bde.) und »Theological works« (Lond. 1740, 2 Bde.). Auch hatte er bedeutenden Anteil an der Waltonschen Polyglotte. Vgl. Twells, The life of Dr. Ed. P. (Lond. 1740).

2) Edward, ältester Sohn des vorigen, gleichfalls Orientalist, geb. 1647 in Oxford (Todesjahr unbekannt), gab die orientalischen Studien auf, als ihm nach seines Vaters Tode dessen Lehrstuhl verweigert wurde. Er veröffentlichte: »Philosophus autodidactus« (arab. u. lat., Oxf. 1671; 2. Aufl. 1700) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 57.
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