Reihengräber

[750] Reihengräber, reihenweise nebeneinander angeordnete Flachgräber mit ganzen Leichen. Die Toten ruhen meist in freier Erde in Holzsärgen, zwischen Platten oder in Steinsärgen in gestreckter Lage mit ausgestreckten oder gekreuzten Armen, mit den Füßen nach Osten, dem Kopfe nach Westen. Die Schädel der Reihengräberleichen sind fast ausnahmslos dolichokephal (Langschädel). R. sind die Bestattungsform[750] charakteristisch sind sie für die »Merowingische Periode«, die erste nachrömische Kulturperiode der Germanen. Sie sind ungemein reich an Beigaben und darum wichtig für die Kulturgeschichte jener Zeit überhaupt. Vgl. Lindenschmit, Handbuch der germanischen Altertumskunde. 1. Teil: Die Altertümer der merowingischen Zeit (Braunschw. 1880–89).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 750-751.
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