Reliefstickerei

[784] Reliefstickerei, eine Art der Stickerei (s. d.), bei der die Fäden über Figuren, Ornamente etc. gezogen werden, die aus starkem Papier ausgeschnitten und auf dem Untergrund befestigt sind, so daß eine reliefartige Erhöhung entsteht. Im Mittelalter war die R. besonders bei Ausschmückung von Meßgewändern, Altardecken u. dgl. in Gebrauch. Auf den schweren Stoffen wurden die Reliefs aus Leinwand und angefeuchtetem Papier aufgetragen oder mit grobem Zwirn aufgenäht; später modellierte man sogar die Reliefunterlagen aus Wachs. Dann überstickte man sie mit Seiden- und Goldfäden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 784.
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