Sorītes

[622] Sorītes (griech., Kettenschluß), ein aus mehreren Schlüssen zusammengesetzter Schluß. der dadurch entsteht, daß zwei oder mehr Schlüsse enthymematisch, d. h. durch Hinweglassung entweder des Ober-(Aristotelischer S.) oder des Untersatzes (Goclenischer S.), abgekürzt und so verbunden werden, daß sie alle einen gemeinschaftlichen Schlußsatz erhalten; z. B.: die Gestirne sind Körper; alle Körper sind beweglich; alles Bewegliche ist veränderlich; alles Veränderliche ist vergänglich; also sind die Gestirne vergänglich (Krug). – S. (acervus, »Hause«) hieß bei den Alten auch ein Trugschluß, der darauf beruht, daß ein Korn noch keinen Haufen bildet, durch Hinzulegung eines Kornes ein solcher auch nicht zustande kommt, und so weiter fort.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 622.
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