Soulié

[626] Soulié (spr. ßu-), Frédéric, franz. Novellist und Bühnendichter, geb. 23. Dez. 1800 in Foix, gest. 23. Sept. 1847 in Bièvre bei Versailles, war eine Zeitlang Advokat, sodann Steuerbeamter, später Dirigent einer Tischlerei und erhielt endlich eine Stelle als Unterbibliothekar am Arsenal. Mit dem Jahre 1829 warf er sich ganz auf die Romantik und lieferte nun eine lange Reihe von Dramen und Melodramen, von denen aber nur das Shakespeare nachgeahmte Trauerspiel »Roméo et Juliette«, die Schauspiele »Clotilde« und »La closerie des genêts« bemerkenswert sind. Andre erschienen gesammelt als »Drames inconnus« (1879, 4 Bde.). Von seinen historischen und sonstigen Romanen sind hervorzuheben: »Les deux cadavres«, »Le magnétiseur«, »Le vicomte [626] de Béziers«, »Le comte de Toulouse«, hauptsächlich aber »Le lion amoureux« und »Les mémoires du diable«, sorgfältige psychologische Studien, die durch dramatische Lebendigkeit, phantastische Situationen und blühenden Feuilletonstil das Publikum fesselten. Vgl. Champion, Frédéric S., sa vie et ses ouvrages (Par. 1847).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 626-627.
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