XII.

[14] Wer sagt: Du starbst, Unsterblicher? Du schwandest

Nur aus der Sterblichen getrübten Augen,

Um von den Höhe ein heller Stern zu leuchten.

Begeist'rung muss aus Deinen Werken saugen,

Und nachempfinden, was Du einst empfandest,

Die Nachwelt, beugen sich dem Unerreichten.

Wie Wolkenquellen feuchten

Die Flur befruchtend, dass sie blühe, grüne,

So dringe Deiner Melodien Maienregen

Hinein in's Herz, dass es auf seinen Wegen

Dem Meister nachzustreben sich erkühne.

Ihm aber Preis dem Höchsten auf dem Throne

Der uns erhebt in diesem Erdensohne.

Quelle:
Ludwig Ritter von Köchel: Mozart. Zu Seiner Säcularfeier im Jahre 1856. Salzburg 1856, S. 14.
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