§. 25.

[213] Einen Abfall auf den absteigenden Vorschlag selbst kann man allezeit machen. Aber auf die nächste Note über demselben läßt es sich nicht allemal thun. Es kömmt auf die Grundnote an. Z.E.


25.

[213] Wenn man bey der ersten Note einen Abfall in das (d) Z.E.


25.

machen wollte, so wäre es zwar der Rückfall in den nächsten Ton über dem Vorschlage; allein es würde zur Grundnote (c) sehr elend klingen, und sowohl Melodie als Harmonie verderben. Bey der zwoten Note, nämlich beym * (d), ist es hingegen ungemein gut: weil der Rückfall ins (g) zum Grundtone die Sechste machet. Da man nun um die Harmonie nicht zu verderben bey der ersten Note nicht in das (d), sondern ins (c), folglich in den Ton des Vorschlags fallen muß; so mag man auch bey der zwoten Note in die falsche Quint nämlich ins (f) herab gehen, um dadurch die Vorbereitung der reinen Quarte zu machen. Nun schliesse ein jeder selbst, ob nicht zur regulären Spielart oder die Einsicht in die Setzkunst, oder eine ungemein gute natürliche Beurtheilungskraft erfordert werde?

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 213-214.
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