§. 37.

[86] Nun kann der Schüler die im dritten Abschnitte des ersten Hauptstückes eingerückte Tabelle völlig abspielen lernen: um sich recht im Tacte fest zu setzen. Denn hat er des Striches halben einen Zweifel; so mag er sich in diesen Regeln umsehen: kann er aber bey der Vermischung unterschiedlicher Noten im Tacte nicht recht fortkommen; so muß er aus zwo doppelten, anfangs eine machen. Z.E. Es wären etwa in einem musikalischen Stücke diese Noten abzuspielen:


37.

[86] so nehme er im ersten und zweyten Viertheile anstatt der zwo Sechzehntheilnoten nur derselben erste, nämlich die Note (E), und im zweyten Tacte, die Note (D); er mache aber aus ieder eine Achttheilnote, und spiele sie also:


37.

er merke sich die Gleichheit und die Zeitlänge genau, und schleife bey der Wiederholung die zwote Note also daran, daß hierzu nicht mehrere Zeit erfordert wird, als bey Abspielung der Achttheilnote nöthig war. Eben so muß der Lehrling mit dem ersten und dritten Viertheile der eilften Linie, und mit dem zweyten und vierten Viertheile der zwölften Linie in der Tabelle verfahren. Uebrigens will ein Anfänger meinem Rathe folgen, so spiele er die Tabelle nicht allein nach der Ordnung der Linien weg; sondern er spiele auch den ersten Tact gleich nach einander durch alle Zeilen, alsdann den zweyten, folglich den dritten, u.s.f. um durch die beständige Abänderung der Figuren sich im Tacte sicher zu setzen.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 86-87.
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