§. 8.

[256] Aus diesem fliesset: daß man die vorgeschriebenen Piano und Forte aufs genaueste beobachten, und nicht immer in einem Tone fortleyren muß. Ja man muß das Schwache mit dem Starken, ohne Vorschrift, auch meistens selbst abzuwechseln und jedes am rechten Orte anzubringen wissen: denn dieß heißt nach dem bekannten Mahlerspruche, Licht und Schatten. Die durch (8.) und (8.) erhöheten Noten soll man allemal etwas stärker anspielen, in der Folge der Melodie aber im Tone wieder abnehmen. Z.E.


8.

Eben so muß man eine durch (b) und (8.) angebrachte schnelle Erniedrigung durch die Stärke unterscheiden Z.E.


8.

Man pflegt halbe Noten, wenn sie unter kurzen Noten vermischet sind, allemal stark anzustossen und im Tone wieder nachzulassen. Z.E.


8.

[256] Ja manche Viertheilnote wird auch auf eben diese Art gespielet. Z.E.


8.

Und dieß ist iener Ausdruck den der Componist eigentlich verlanget, wenn er ein f. und p. nämlich Forte und Piano, zu einer Note setzet. Man muß aber, wenn man die Note stark angestossen hat, den Bogen nicht von der Seyte weglassen, wie einige sehr ungeschickt thun; sondern der Bogen muß fortgeführet und folglich der Ton noch immer gehöret werden, nur daß er sich gelind verliere. Man lese nach was ich am 44. Blatte in der Anmerkung (k) erinnert habe.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 256-257.
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