75. Abschrift im Mozarteum.

[90] Mannheim 13. Nov. 1777.

Potz Himmel tausend Sacristey, Croaten schwere Noth, Teufel, Hexen, Truden, Kreuz-Battalion und kein End, potz Element, Luft, Wasser, Erd und Feuer, Europa, Asia, Affrica und Amerika, Jesuiter, Augustiner, Benedictiner, Capuciner, Minoriten, Franciskaner, Dominicaner, Chartheuser und Heil. Kreuzer Herrn, Canonici regulares und irregulares, und Bärnhäuter, Spitzbuben, Hunds-fütter, Cujonen und Schwänz über einander, Eseln, Büffeln, Ochsen, Narren, Dalken und Fuxen! Was ist das für eine Manier, 4 Soldaten und 3 Bandalier?[90] – so ein Paquet und kein Portrait?28 – Ich war schon voll Begierde – – ich glaube gewiß – denn Sie schrieben mir ja unlängst selbst, daß ich es gar bald, recht gar bald bekommen werde. Zweifeln Sie vielleicht, ob ich auch mein Wort halten werde? [wegen der Bijouterien Nr. 71 a.E.] Das will ich doch nicht hoffen, daß Sie daran zweifeln! Nu, ich bitte Sie, schicken Sie mir es, je ehender, je lieber, es wird wohl hoffentlich so sein, wie ich es mir ausgebeten habe, nemlich im französischen Aufzuge.

Wie mir Mannheim gefällt? – so gut einem ein Ort ohne Bäsle gefallen kann. – – Ich hoffe, auch Sie werden im Gegentheil, wie es auch ist, meine Briefe richtig erhalten haben, nemlich einen von Hohenaltheim und 2 von Mannheim, und dieser, wie es auch so ist, ist der dritte von Mannheim, aber im allen der vierte, wie es auch so ist. Nun muß ich schließen, wie es auch so ist, denn ich bin noch nicht angezogen, und wir essen jetzt gleich – – wie es auch so ist. Haben Sie mich noch immer lieb, wie ich Sie, so werden wir niemals aufhören uns zu lieben, wenn schon des Zweifels harter Sieg nicht wohl bedacht gewesen, und die Tyranney der Wütherer in Abweg ist geschlichen, so frißt doch Codrus der weise Philosophus, oft Rotz für Habermuß, und die Römer, die Stützen meines – sind immer, sind stets gewesen und werden immer bleiben – – kastenfrei. – Adieu, j'espère que vous aures deja pris quelque lection dans la langue française, et je ne doute point, que – – écoutés: que vous saurés bientôt mieux le françois, que moi; car il y a certainement deux ans, que je n'ai pas écrit un môt dans cette langue. Adieu cependant je vous baise vos mains, votre visage, vos genoux, – asin tout ce que vous me permettés de baiser.

28

Das Bäsle hatte ihm ihr Portrait versprochen. Sie schickte es später nach Salzburg, wo es noch heute im Mozarteum hängt.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 90-91.
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