25. [Anfang zu Wolfgangs Brief]

[336] Manheim den 10ten Jener

1778


Mein lieber Mann.


deinen brief von 5ten habe heunt Richtig erhalten, und daraus eure gesundheit mit freyden vernohmen. gott sey Ewigen danck, wür sind auch gesund, deine Neuigkeiten von bairen haben wür einige gewust, aber nicht so ausführlich, von sotrlfcu1 Suponiert man hier nichts, ender vor Prlfoln2 fürchten sich einige leuth, aber es wird erschröcklich vill geblaudert und meistens lügen, und ist nichts nach zu sagen, mit der Rechten wahrheit ist man ganz still, gott gebe es, das alles Ruehig bleibt. ich wünsche es von herzen. wegen meiner nach haus Reise werden wür schon bedacht sein wie es am leichtesten zu machen ist mit den Kaufleuthen ist es mir schon recht wan es sein kunde, aber von hier aus wird es zu selber zeit, das man acurat eintreffen kan so leicht nicht sein können, wan es friden bleibt, so kan es sich schon ereignen das von hier wehr auf Münichen geht, wür müssen halt fleisig nach fragen, damit man nicht zu späth kommet, den Kusser werde ich wohl mit mir nach haus nehmen müssen, dan den Wolfgang ist er zu gross weill sie in 4 persohnen sein und ein ieder schon ein pagage hat so würde er zu schwer werden, doch dieses mues sich alles zeigen wan es darzue komt, gott gebe nur den lieben friden,


[Mitte zu Wolfgangs Brief]


heunt den 11ten habe ich wie gewöhnlich bey herrn Danner gespeiset hatten mir sie mir beyde ihre ergebenste Empfehlung an dich und die nanerl zu schreiben gebethen, sie sind beyde recht guette leuthe. und erzeigen mir ville höfflichkeiten. Das du der gräeisn ihre zirlfeln3 angenohmen hast Vergönne ich ihr gar nicht, sie ist es nicht werth das du dir so ville miehe gibest, und Verdientd vor ihrer erwisener falschheit keine solche belohnung.


[337] [Schluß zu Wolfgangs Brief]


Der Wolfgang macht iezt hier 6 Neue trio und wird sie stechen lassen auf Subcrition, wan sie förtig sein wird er dir 6 Exemplarien schicken das du sie zu Salzburg verkaufen kanst. adio lebts beyde gesund, ich verbleibe wie alzeit dein bis in den doth getreues weib

Marianne Mozartin


an alle unsere bekante

alles erdenekliches.

dem bimperl empfehle ich mich

Fußnoten

1 Auflösung der Chiffren: östreich


2 Preisen


3 gräfin ihre freilen

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 336-338.
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