35. [Nachschrift zu Wolfgangs Brief, Paris, 24. März 1778]

[347] Mein lieber mann, wür sind gott lob und danck gesund und glicklich hier ankommen, wür wohnen bey herrn Mayer ihn haus wo der herr von waldburg ist gewesen was wür bezahlen müssen wissen wür noch nicht, werden es aber morgen erfahren, heunt sind wir bey herrn baron von grim gewesen er war aber nicht zu haus, haben aber ein biliet dorth gelassen, damit er weis das wür ankommen sind. morgen würd der wolfgang wider hin fahren, und würd auch seine andere brief abgeben. auf der Reise haben wür 8 täge das schönste wetter gehabt, morgens erstaunlich kalt, und nachmitag warm, die 2 lesten täge aber hat uns der wind fast ersticket, und der Regen ersäuffet, das wür beyde in wagen waschnass sein worden, und schür nicht mehr schnaufen gekönt. mit den visitieren sind wir auch guth darvon kommen, ausser das der Wolfgang sein kleines Nothen papier hat abmauthen müssen und 38 Sols darfür bezalt. zu Paris sind wür gar nicht visitiert worden. den wolfgang ist die zeit lang weill er noch kein Clavier hat, dan weill das wetter so schlecht ist hat er noch umm keines um sehen können. adio lebts beyde gesund ich küsse euch vill 10000 mahl und verbleibe dein getreues weib

Mozartin


unsere Empfehlung an alle, an Josephi tag haben wür den hl: bullinger sein gesundheit, Zu Clermont getruncken.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 4. München/ Leipzig 1914, S. 347.
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