*1. [an?, München, 14. Januar 1775][361] 1

Mein lieber Freund!


Gott Lob! Meine opera ist gestern als den 13ten inscena gegangen, und so gut ausgefallen, daß ich Dir das Lärmen ohnmöglich beschreiben kann. Nach einer jeden Aria war alzeit ein erschröckliches Getös mit Glatschen. Wie die opera aus war, so ist unter der Zeit wo man still ist, bis das Ballett anfängt, nichts als geglatscht und bravo geschryen worden.

Ich hab den Churfürst und den Hoheiten die Händ geküßt, welche alle sehr gnädig waren.

Heunt in aller Frühe schickt S. Fürstlichgenaden Bischof in Chiemsee her, und löst mir gratuliren.

Am künftigen Freytag wird die opera abermahl geben wern, und ich bin sehr nothwendig bei der Produktion.

Meine Empfehlung an alle gut Freund und Freundinnen. Adieu.

Wolfgang.

Fußnoten

1 Vgl. hierzu den Brief vom 14. Januar 1775.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 361.
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