18.

[55] Als Mozart im Jahre 1782 auf Kaiser Josephs Befehl die Entführung aus dem Serail komponierte, und das[55] Stück allgemeinen Beifall gefunden hatte, fürchteten die Italiener, daß ein solcher Kopf ihrem Geklingel bald gefährlich werden könnte.

Der Monarch, dem ihre Sprache darüber zu Ohren gekommen, der aber von der tief eindringenden neuen Musik entzückt war, sagte zu Mozart: »Zu schön für unsere Ohren, nur gewaltig viel Noten, lieber Mozart!«

»Gerade so viel, Euer Majestät, als nötig sind!« – antwortete Mozart. Und Joseph bekam ihn der geraden Antwort wegen noch lieber.

Quelle:
Johann Aloys Schlosser: Wolfgang Amad. Mozart. Prag 1828 [Nachdruck Prag 1993], S. 55-56.
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