Mozart lässt sich vom Vater zunächst umstimmen

[133] Aus Mozarts Briefen an Leopold;

Wien, am 18. und 28. April 1781


... Auf den bewußten langen Brief kann ich nichts anderes antworten, als daß Sie recht und nicht recht haben; – aber dasjenige, in was Sie recht haben, überwiegt sehr dasjenige, in was Sie nicht recht haben, – mithin – ich komme, ganz gewiß und mit größten Freuden; da ich vollkommen überzeugt bin, daß Sie mich niemalen hindern werden, mein Glück zu machen. Bis dato weiß ich noch kein Wort, wenn ich wegreise; – Sonntag reise ich einmal gewiß nicht, denn – daß ich mit dem Postwagen nicht gehe, habe ich gleich anfangs gesagt – Ich für meine Person gehe mit der Ordinaire – will mir Ceccarelli Compagnie leisten, so ist es mir desto angenehmer, dann nehmen wir Extrapost; – der ganze Unterschied (worüber alles lacht) besteht in etwelche Gulden; denn ich gehe Tag und Nacht, mithin verzehre ich sehr wenig ...


*


[133] Sie erwarten mich mit Freude, mein liebster Vater! – Das ist auch das einzige, was mich zum Entschluß bringen kann, Wien zu verlassen – ich schreibe das alles nun in der natürlichen teutschen Sprache50, weil es die ganze Welt wissen darf und soll, daß es der Erzbischof von Salzburg nur ihnen, mein bester Vater zu danken hat, daß er mich nicht gestern auf immer (versteht sich, für seine Person) verloren hat – ...

Quelle:
Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 133-134.
Lizenz:
Kategorien: