48. An Ferdinand Hiller in Dresden.

[395] (Ohne Datum. Jedenfalls 1845.)


Lieber Hiller,


Deine Vorschläge29 finde ich ganz in der Ordnung; vielleicht gestaltet sich alles so günstig.

Der Wirth im Hôtel de Saxe ist willig, auch Maj. Serre der Sache geneigt. Es bleibt aber noch vieles zu erwägen, auch das Verhalten der Capelle gegenüber zu besprechen. Wir haben daher eine neue Conferenz auf übermorgen Montag um 4 Uhr angesetzt, zu der auch Maj. Serre und C. Kaskel eingeladen sind. Komme doch ja dazu[395] wenn Dich nicht wichtiges abhält. Kommen nur Abonnement-Conzerte zu Stande, sei es nun von unserer oder von anderer Seite – so ist doch ein Verdienst bei der Sache. Deine Phantasie hab' ich; es scheint mir (nach schnellem einmaligen Lesen) das einzig passende Wort dafür zu sein. Meine Frau ist seit zwei Tagen unwohl und durfte nicht spielen; vielleicht lernt sie aber noch so weit daran, daß Ihr es bis vor unserer Abreise nach L. noch einmal probiren könnt.

So denn auf baldiges Wiedersehen mit herzlichen Grüßen meiner Frau.

Sonnabend.

Dein

ergebener

R. Schumann.

29

Es betraf die zu gründenden Abonnementsconcerte in Dresden.

Quelle:
Wasielewski, Wilhelm Joseph von: Robert Schumann. Bonn 31880, S. 395-396.
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