Verlag von »Leyer und Schwert« für 12 Louisd'or verkauft

[474] Da sich zur Lösung dieser Verwickelungen ein auswärtiges, ehrenvolles und bedeutendes Engagement als bestes Mittel bot, so richtete sich Weber's Blick sehnsuchtsvoll nach Berlin, wo inzwischen Graf Carl v. Brühl wirklich zum Intendanten der königlichen Schauspiele ernannt worden war. Dieser hatte auch in der That schon Anfang Februar, bei Gelegenheit von Berathungen über die Engagements von Eßlair und Spontini, Bericht an Hardenberg erstattet und auf die Gewinnung Weber's, den er einen »geistvollen, feurigen Compositeur« nennt, »der sich auch durch seine allgemeine Bildung, Kenntnisse in Poesie, Kunst, Literatur vor seinen meisten Fachgenossen auszeichne«, für die specifisch deutsche Oper gedrungen, ohne beifälligen Bescheid zu erlangen, und so erheiterte sich auch in dieser Richtung der Horizont von Weber's Leben wenig. Als bemerkenswerthe Verhandlungen in Berlin sind in dieser Zeit die mit dem Musikhändler Schlesinger zu bezeichnen, an den Weber den Verlag von »Leyer und Schwert« für 12 Louisd'or verkaufte, wobei dieser noch in ihn drang, zu den 11 Liedern dieses unsterblichen Werks (eigentlich nur 10 von Weber, da das 11. Stück fast nur Musik vom Prinzen Louis Ferdinand enthält) noch ein zwölftes hinzu zu componiren, da »11 doch eine gar so unhandliche, unbequeme Zahl sei.«

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 474.
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