Marschner's »Heinrich IV. und d'Aubigné«

[244] Weber's letzte Thätigkeit vor dieser Reise richtete sich auf das sorgsame Einstudiren und Vorführen von Heinrich Marschner's dreiaktiger Oper »Heinrich IV. und d'Aubigné«. Mit welcher Liebe er sich mit diesem Werke des jungen Componisten beschäftigte, wie respectvoll er das aufblühende Talent dem Publikum vorführte, dafür giebt die (von uns unterm 7. Juli 1820 im III. Bande mitgetheilte) Einführung dieser Oper, welche er in der Abendzeitung ihrer Darstellung vorausgehen ließ, die Besetzung derselben mit den besten Kräften, der Willmann, Gerstäcker, Toussaint, Wilhelmi etc., und der Umstand Zeugniß, daß er von derselben 14, von ihm selbst geleitete Proben, machen ließ.

Die Oper gefiel und die erste Darstellung derselben am 19. Juli war diejenige, welche sich, wie oben erzählt, so wunderbar in Marschner's Traum verwebte.

Mit Empfehlungsbriefen hatten Weber's Freunde sowohl, als der Großherzog von Weimar, der Herzog von Gotha etc. ihn reichlich ausgestattet.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 244.
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