Quartett (Nr. 11) D dur: »Ueber die blauen«

[619] Am 6. Oct. wurde einer der leuchtendsten Edelsteine der Oper, die Ariette Fatime's, Nr. 10 (früher von Weber als Romanze und Nr. 9 bezeichnet) zu Papier gebracht, jene süß orientalische, in E moll hinträumende Musik, die dann beim Gedanken des jungen Mädchenherzens an Liebe in E dur so alles vergessend, hoffend aufjauchzt. Dieser folgte am 9. der höchste Glanzpunkt des ganzen Werkes, das Quartett von Hüon, Rezia, Scherasmin und Fatime, das, zu Weber's größten Meisterstücken gehörend, in einer zauberischen Verschmelzung und Verschlingung für ritterliche Freude, Freiheitsjubel, Treue, Liebe, weibliche Hingebung und süßes Vertrauen, die lieblichsten und glänzendsten Töneausdrücke in musterhafter Behandlung hat. Wehe dem Menschen, dessen Antlitz bei diesem Musikstücke finster drein schauen kann!

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 619.
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