Rückreise von Ems

[613] Gegen das Ende seines Emser Aufenthalts erhielt Weber von Brühl die Anzeige, daß jetzt, da die Luft in Berlin »spontinifrei« sei, die »Euryanthe« unverzüglich einstudirt und im October, wo alle guten Künstler zurück sein würden, unbedingt in Scene gehen sollte.[613] Diese Aussicht erhöhte noch den heitern Sinn, mit dem Weber am 20. August Ems verließ und in kleinen Tagereisen über Coblenz, Bingen, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt und Frankfurt, wo ihm zu Ehren »Euryanthe« gegeben und er unter Trompeten- und Paukentusch aus der Loge auf die Bühne gelärmt wurde, nach Dresden zurück kehrte.

Am 31. umfing ihn wieder die traute Heimath! Er ließ den Wagen einige Schritte von Kosel's Garten halten und überraschte, leise eintretend, Caroline, die eben damit beschäftigt war, mit einer Spritze die Empfangs-Guirlanden zu erfrischen, und dem sie von rückwärts Umfangenden erschreckt in die Arme sank. – –

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 613-614.
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