Zehn schottische Lieder

[602] Zwischen der Composition der einzelnen Nummern des »Oberon« schob sich für Weber, während der ersten Monate des Jahres 1825, in anmuthigem Wechsel eine Arbeit sehr abweichenden Charakters. Ein Mr. George Thomson hatte ihm aus Edinburg zehn schottische Originallieder mit der Bitte zugesandt, Begleitungen dazu in der Weise zu setzen, wie dieß seiner Zeit Joseph Haydn gethan hatte. Er schrieb diese Lieder, die mit deutschem Texte von Breuer, Hell, A. von Nordstern etc. unter den Bezeichnungen: 1) Scene im Mondschein, 2) Der Troubadour, 3) Ein entmuthigter Liebender, 4) Ein beglückter Liebender, 5) Das liebenswürdige Mädchen, 6) Der frohe Soldat, 7) Ein altes Ehepaar, 8) Bewunderung, 9) Treue, 10) Glühende Liebe, erschienen sind, in der Zeit vom 10. Februar bis 30. Juni nieder.[602] Dieselben sind voll eigenthümlichen Reizes und waren eine Zeit lang, zum Theil, im Munde aller Liedersänger; auch jetzt gehören sie noch unter die am häufigsten gehörten Lieder Weber's. Er schreibt darüber an seinen Auftraggeber Thomson:


»etc. I feel myself much flattered by your invitation to add my essays to the works of great father Haydn. I have not profited of your permission to change some notes in the melodies because every little declination from their original would have denaturated them. etc

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 602-603.
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