Ueber: »Das Fischermädchen«.

[171] Operette von Schmidt.


(2 Decemb. 1817.)


Das Fischermädchen, Oper in 1 Akte, von Theod. Körner, mit Musik von J.P. Schmidt in Berlin, erscheint den 6. December zum Erstenmale auf unserer Bühne.

Hr. Schmidt hat durch die Composition mehrerer kleinen Opern, die in Berlin und andern Orten freundlich aufgenommen worden, z.B. Feodora, die Alpenhütte, der Kyffhäuser Berg u.s.w., ein erfreuliches Streben nach gründlicher und charakterisirender Schreibart bewiesen, welches ihm, als eigentlichen Dilettanten, zu doppelter Ehre gereicht, je mehr dieses jetziger Zeit selbst von den sogenannten Künstlern vernachlässigt wird. Er scheint sich dabei mit Vorliebe zu dem stark gewürzten, durch reiche Instrumentation und raschen Harmonieenwechsel sich aussprechenden, Geschmack neuerer Componisten hizuneigen, beweist aber zugleich rühmlichen Fleiß in Beobachtung richtiger Deklamation, angemessenen Ausdrucks und Bezeichnung der Charaktere. Herr Sch. hat sich fast ausschließend der dramatischen Tonkunst geweiht, doch kennt man einige Kantaten, aber wenige Instrumentalwerke, von ihm.[171]

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 3, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 171-172.
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