3. Sippe: Fetzenfische (Phyllopteryx)

[348] In den neuholländischen Meeren tritt neben den Seepferdchen, sie theilweise ersetzend oder vertretend, eine eigene Sippschaft (Phyllopteryx) auf, welche wir Fetzenfische nennen wollen. Sie vereinigen gleichsam alle Absonderlichkeiten der Familie in sich und kennzeichnen sich namentlich durch einen auffallenden Reichthum von Dornfortsätzen, bandartigen Anhängen und dergleichen, welche an fast allen Schildern sitzen, wie Fetzen eines Kleides von allen Seiten des Leibes herabhängen. Die Rückenflosse steht ausschließlich auf dem Schwanztheile. Die kurzen Dornen sind stark und spitzig, die bänderartigen Fortsätze unbiegsam, die übrigen Anhängsel dünn und nachgiebig. Mit Ausnahme der deutlich sichtbaren Rückenflosse und der kleinen Brustflosse erscheinen alle übrigen verkümmert und durch diese Wucherungen ersetzt zu sein; letztere dienen wahrscheinlich zum Anheften an Meerpflanzen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Achter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Zweiter Band: Fische. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 348.
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