Lärchen-Minirmotte (Coleophora laricinella)

[438] Die Lärchen-Minirmotte (Coleophora laricinella) ist seidenglänzend aschgrau, an den Fransen etwas matter. Die langen Taster richten sich auf und reichen bis zur Wurzel der Fühler, welche die Länge des Leibes haben. Sie erscheint anfangs Juni im Gebirge und in den Ebenen Deutschlands, wo sie ihre Futterpflanze, die Lärche, findet, fliegt sehr schnell und läuft mit vorgestreckten Fühlern und mehr platten als dachförmigen Flügeln an den Nadeln auf und ab. In die Gegend der nächstjährigen Triebe werden aller Wahrscheinlichkeit nach die Eier abgesetzt. Wenn im Frühjahre die Bäume ausschlagen, kommen die Räupchen hervor und fressen sich einzeln an der Spitze in die Nadel ein, welche beim weiteren Fortwachsen zur vorderen Hälfte gelb und gekräuselt ist, und zwar pflegt dies Loos fast alle Nadeln eines Büschels zu treffen. Die Raupe bleibt aber nicht darin, sondern fertigt sich aus diesen Abnagseln ein Säckchen, welches sie beim Fortkriechen emporhält.


Lärchen-Minirmotte (Coleophora laricinella). Vergrößerter Schmetterling und Triebspitze der Lärche mit ausgefressenen Nadelspitzen und anhaftenden Säckchen.
Lärchen-Minirmotte (Coleophora laricinella). Vergrößerter Schmetterling und Triebspitze der Lärche mit ausgefressenen Nadelspitzen und anhaftenden Säckchen.

Sie ist rothbraun, kaum 4,5 Millimeter lang und zeichnet sich durch den kleinen Kopf sowie die sehr kleinen acht Bauchfüße aus. Meist [438] schon vor Ende Mai ist sie erwachsen, spinnt sich an einer Nadel fest, kehrt sich um, verpuppt sich, und nach zwei bis drei Wochen kommt das Mottchen aus dem Hinterende des Säckchens herausspaziert, ohne die Puppenhülse mit herausnehmen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 438-439.
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