Ademonia tanaceti

[187] Die weiteren Verwandten unterscheiden sich nicht sowohl in der Körpertracht, als in der Anheftung der Fühler. Dieselben stehen mitten auf der Stirn nahe bei einander, und zwar ist ihr drittes Glied länger als das vierte bei den Furchtkäfern (Galeruca), von denen man die kräftigeren Formen, deren längere als vorn breite Flügeldecken sich nach hinten erweitern, als Ademonia abgeschieden hat. Die Ademonia tanaceti ist ein glänzend schwarzer, auf der Oberseite grob und tief punktirter Käfer von 8,77 Millimeter Länge und 6,5 Millimeter Breite hinter der Mitte, welcher auf Wiesen und grasigen Wegen während des Sommers überall vorkommt. Die befruchteten Weibchen fallen besonders in die Augen, weil ihr Hinterleib so gewaltig anschwillt, daß sie ihn nur mit Mühe nachschleppen und unter die ziemlich flachen, hinten einzeln gerundeten Flügeldecken nicht mehr bergen können. Das Halsschild ist fast doppelt so breit wie lang, vor der Mitte schräg nach vorn verschmälert, an dem auf diese Weise winkelig gebrochenen Seitenrande leistenartig aufgeworfen; in ähnlicher Art verengt sich der bis zum vorderen Augenrande von hinten her quer rechteckige Kopf nach vorn und unten. Die zapfenförmigen Vorderhüften stoßen beinahe zusammen, die Fußklauen spalten sich und die fünf Bauchringe gleichen sich unter einander in der Länge.


Erlen-Blattkäfer (Agelastica alni), a seine verschiedene Stände und die Wirkungen an Erlenblättern, in natürlicher Größe; b Käfer, c Larve, beide vergrößert.
Erlen-Blattkäfer (Agelastica alni), a seine verschiedene Stände und die Wirkungen an Erlenblättern, in natürlicher Größe; b Käfer, c Larve, beide vergrößert.

Wer darauf achtet, bemerkt an gleichen Stellen, aber nur an den Blättern der Schafgarbe und zwar zu einer Zeit, wo diese eben nur erst Blätter hat, eine mattschwarze, durch Borsten igelstachelige Larve. War sie in Menge vorhanden, so folgt die Ademonia in denselben Mengen nach, denn zu ihr gehört sie; behufs der Verpuppung geht dieselbe in die Erde. In einem einzelnen mir bekannt gewordenen Falle hat derselbe Käfer und seine Larve an den jungen Pflanzen der Zuckerrübe gefressen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 187.
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