Pimelia distincta

[118] Von den Feistkäfern (Pimelia) kommen vierzig im südlichen Europa, mehr noch im nördlichen Afrika sammt Vorderasien vor. Sie führen, wie die hier wiedergegebenen Körperverhältnisse [118] lehren, den Namen mit Recht; denn alle Theile an ihnen sind gedrungen und massig, das Endglied der Taster stark gestutzt, die gebuchtete Oberlippe vorspringend, das dritte Glied der sonst kurzen Fühler auffallend lang, die Vorderschiene dreieckig erweitert, die übrigen zusammengedrückt und vierkantig. Die Pimelia distincta aus Spanien zeichnet sich durch ein glänzend glattes, an den Seiten erhaben punktirtes Halsschild, matte, runzelig punktirte Flügeldecken, deren jede in gleichen Abständen von vier glänzenden Längsrippen außer den ebenso gebildeten Nahtleisten durchzogen wird. Nur an der Oberflächenbeschaffenheit und an den geringen Abweichungen in den Körperumrissen sind die ähnlichen Arten oft nicht leicht von einander zu unterscheiden.

Die Feistkäfer kommen vorherrschend an den Meeresküsten vor, wo sie sich unter Steinen, in leeren Schneckenhäusern, zwischen dem ausgeworfenen und aufgehäuften Seetange versteckt halten und an verwesenden Stoffen aller Art nie Mangel leiden. Weil niemand eine besondere Neigung für sie empfindet, so ist unseres Wissens nach ihre Entwickelungsgeschichte bisher ebenso unbeachtet geblieben, wie die vieler anderer ihrer Gesinnungs- und Familiengenossen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 118-119.
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