[134] Ueber Afrika und die Mittelmeerländer Europas breitet sich in zahlreichen Arten die Gattung der Kurzhörner (Brachycerus) aus, welche unwillkürlich an die Feistkäfer unter der Verschiedenzehern erinnert, untersetzte, in ihren einzelnen Theilen plumpe, düster gefärbte Kerfe, welchen man auf den ersten Blick ansieht, daß sie träge und in gewisser Hülflosigkeit an der Erde und unter den Pflanzen umherkriechen müssen. Bei genauerer Betrachtung finden sich die eiförmigen oder rechteckigen, glatten oder mit erhabenen Hieroglyphen beschriebenen Flügeldecken verwachsen. Der fast senkrecht gestellte Kopf trägt einen sehr dicken, von ihm durch tiefe Querfurche allermeist abgeschnürten, nach vorn erweiterten Rüssel mit tiefer, bogig gekrümmter Fühlerfurche und dicke, kurze Fühler. Die Augen umgibt mehr oder weniger vollständig, besonders nach oben, eine Wulst, welche die Rauheit der Oberfläche erhöht, die am queren Halsschilde noch mehr zur Entwickelung kommt, indem Furchen, Buckel, seitliche Dornen usw. große Unregelmäßigkeiten erzeugen. Häufig erweitert es sich nahe den Augen lappenartig, so daß diese zum Theil wie von einem Scheuleder bedeckt werden. Das Schildchen fehlt. Die Flügeldecken ändern sehr in ihrer Form, gehen in sanften Rundungen allmählich in die den Körper umschließenden Seitentheile über, oder biegen sich unter Leistenbildung rechtwinklig um, runden sich an den Schultern und nach hinten ab oder stellen nahezu ein Rechteck, auch ein Quadrat dar. Die Beine sind, wie alles, plump, die Schenkel verdicken sich allmählich, die mittelsten berühren sich in ihren Hüften, die Schienen sind gerade, an der Spitze nach innen und außen geeckt, ihre Füße schmal, fast drehrund, die drei ersten Glieder am Ende nach unten spitz ausgezogen. Die Chitinbedeckung des dicken Körpers pflegt bei den Rüsselkäfern überhaupt sehr hart zu sein, übertrifft aber hier in dieser Beziehung den gewöhnlichen Grad um ein Bedeutendes.