Moskitos (Culex molestus, trifurcatus, pulicaris)

[448] Auf der Insel Barbados sind es besonders die drei Arten: Culex molestus, C. trifurcatus und C. pulicaris, welche als Moskitos in Verruf stehen. Daß man diesen Plagegeistern auch eine gute Seite abgewinnen könne, beweist ein Heilverfahren, welches zu Veracruz ein Arzt, Namens Delacoux, mit einer Dame einleitete. Diese lag infolge einer Gehirnentzündung seit zwölf Stunden in tiefer Schlafsucht, und trug die Kennzeichen eines baldigen Todes an sich. Der Arzt öffnete das Bett und setzte die Kranke zwei Stunden lang den Stichen der Moskitos aus. Die Schlafsucht hörte infolge dessen bald auf und die Kranke befand sich am anderen Tage nicht nur noch unter den Lebenden, sondern auch um vieles besser.

In mückenreichen Jahren können zwar Rauch der angezündeten Feuer oder die Glimmstengel der Raucher die lästigen Thiere einigermaßen von einem Orte abhalten, aber nie vollständig vertreiben. Wessen Haut gegen Nelkenöl nicht empfindlich, der bestreiche sich mit dem »Mückenfette«, wie es in manchen Gegenden genannt wird, und er bleibt vor Mückenstichen geschützt, so lange das flüchtige Oel noch Geruch verbreitet. Betupfen der verwundeten Stelle mit Salmiakgeist befreit am schnellsten und sichersten von dem brennenden Jucken des Mückenspeichels.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 448.
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