2. Sippe: Syringopora

[502] Hinsichtlich ihrer Skelettbildung aber stehen sie in der heutigen Welt ganz isolirt und schließen sich den alten ausgestorbenen Pfeifenkorallen (Syringopora und anderen) an. Das Einzelthier sondert eine glattwandige Röhre ab, ohne Verkalkung der senkrechten Scheidewände. Die Vereinigung im Stocke, wo sie gleich Orgelpfeifen fast parallel neben einander stehen, geschieht durchquere Wände. Dieselben entsprechen jedoch nicht den nach unten ausgebauchten inneren Querwänden, womit sich der obere lebende Theil der Röhre von Strecke zu Strecke nach hinten gegen den tiefer im Stocke liegenden todten Theil abkapselt. Die queren äußeren Brücken, welche den Stock in Etagen theilen, sind zwar nicht regelmäßig parallel und koncentrisch und nicht ununterbrochen, bezeichnen aber doch im allgemeinen die Wachsthumsstufen. Sie sind sehr reichlich von den Nährkanälen durchzogen und für das Ganze dadurch von besonderer Wichtigkeit, daß von ihrer Fläche aus die jungen Individuen hervorknospen. Die Röhren der älteren Thiere weichen nämlich, indem sie sich verlängern, etwas auseinander, und überall, wo nun der Raum für das Dazwischentreten neuer Röhren geschaffen wird, sprossen dieselben aus den Querbrücken, welche die Stelle der für die Vermehrung so wichtigen Wurzelausläufer versehen. Eine Theilung der Individuen oder eine Knospenbildung aus den Röhren selbst findet bei den Orgelkorallen nicht statt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 502.
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