[192] Die eine Gruppe umfaßt die achtfüßigen Cephalopoden. Sie haben fast alle einen beutelförmigen Rumpf und tragen acht Arme. Nie befindet sich im Rücken des Mantels eine Schalenabsonderung. Die meisten Achtfüßer (Octopoden) leben in der Nähe des Gestades und kriechen und gehen mehr, als sie schwimmen. Ihr gewöhnlicher Aufenthalt sind Felslöcher und Spalten, von wo aus sie auf Beute spähen. Sie können nach allen Richtungen hinkriechen, lieben jedoch die Bewegung nach der Seite am meisten. Dabei breiten sie die Arme aus, erheben den Kopf, neigen den Körper etwas auf das vierte Armpaar und wenden die Oeffnung des Trichters auf eine Seite. Sie vollführen die Seitenbewegung vorzugsweise mit den beiden mittleren Armpaaren, während die oberen und unteren Arme nur beiläufig, wie es gerade das Terrain erfordert, gebraucht werden. Sie kommen dabei sowohl im wie außer dem Wasser ziemlich schnell von der Stelle. Von selbst verlassen sie zwar nie ihr Element, doch können einzelne Arten stundenlang außer dem Wasser leben. Ihr Instinkt, das Meer wieder zu gewinnen, wenn sie eine Strecke weit ins Land gebracht worden sind, ist bewunderungswürdig; auch ohne das Wasser zu sehen, gehen sie über Steindämme in gerader Linie darauf los.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 192.
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