Purpura madreporarum

[276] Alle zur Sippe gehörigen Arten zeichnen sich durch Langsamkeit und Trägheit aus, und unsere Purpura lapillus gehört zu denjenigen, welche tage- und wochenlang an einer und derselben Stelle sitzen bleiben. Nach Steenstrups Beobachtungen geht diese Faulheit noch weiter bei einigen kleinen Formen, die man auf den Stämmen und Aesten der Fächerkoralle (Gorgonia flabellum) und anderen westindischen Gorgonien findet. Sie behaupten hartnäckig ihren Platz und drücken den Mantelrand so fest an die Aeste der Koralle, daß sie selbige ganz umfassen, während die weiche, oberflächliche Lage der Gorgonie die Schale umwächst, bis schließlich nur ein kleines Loch zur Kommunikation zwischen Schnecke und Außenwelt übrig bleibt. Aehnlich, wie diese Arten auf den biegsamen Hornkorallen, lebt eine andere – Purpura madreporarum – auf den indischen Steinkorallen. Im wesentlichen ist aber dieses Verhalten kein anderes, als wie wir Seite 264 von der Mützenschnecke mitgetheilt haben.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 276.
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