Calappa granulata

[14] Wir kommen zu den Rundkrabben, kenntlich an dem rundlichen Kopfbruststücke ohne vorspringende Stirn und der dreieckigen Mundöffnung. Ein sehr eigenthümliches Aussehen hat die Schamkrabbe, so genannt, weil sie mit ihren großen, kammartig erhabenen, zusammengedrückten Scherenfüßen sich gleichsam das Gesicht verhüllt. Ihre Arten gehören den wärmeren Meeren an, und der nördlichste Vorposten ist die im Mittelmeere nicht gar häufig vorkommende Calappa granulata.


Langstirnige Spinnenkrabbe (Stenorhynchus longirostris). Natürliche Größe.
Langstirnige Spinnenkrabbe (Stenorhynchus longirostris). Natürliche Größe.

Sie ist ein sehr träges Thier. Tagelang sitzt sie auf einem Flecke, so tief in den Boden eingegraben, daß nur der obere Theil des Rückenschildes, die Stirnwand mit den kurzen Fühlern und die Augen und der obere Rand der Schere hervorragen. Man sieht jetzt, welchen Vortheil das Thier von der außerordentlichen Entwickelung der Scheren und deren gewöhnlicher Haltung hat: sie schließen vor den Mundwerkzeugen und den Eingängen zu den Kiemen eine Höhlung ab, von wo aus die Versorgung der Kiemen mit Wasser ohne Beimischung von Verunreinigungen vor sich geht. Zugleich ist die Färbung, ein gelblicher oder röthlicher Grund mit dunkleren Flecken, eine Maskirung, ein Schutz für die Krabbe, indem sie auf Sand-und Kiesgrunde oft schwer zu entdecken.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 14.
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