Pinselschwein (Potamochoerus porcus)

[557] Schon seit Mitte des siebzehnten Jahrhunderts kennt man das Pinselschwein (Potamochoerus porcus, Sus guineensis, porcus, penicillatus und pictus, Potamochoerus penicillatus und albifrons, Choiropotamus pictus etc.), das schönste aller Schweine. Das Thier steht dem Wildschweine an Größe merklich nach, erreicht jedoch, vollkommen ausgewachsen, einschließlich des 25 Centim. langen Schwanzes, immerhin noch 1,5 bis 1,6 Meter an Länge, bei 55 bis 60 Centim. Schulterhöhe. Die Haut ist mit kurzen und weichen, ziemlich dicht stehenden[557] und straff anliegenden Borstenhaaren bekleidet, welche an den Kopfseiten, am Unterkiefer und Unterhalse etwas sich verlängern, auf dem Rückgrate eine kurze und schwache Mähne bilden und unter dem Auge zu einem Busche, auf der Wange zu einem starken Backenbarte, an der Spitze des übrigens fast kahlen Schwanzes endlich zu einer buschigen Quaste sich entwickeln. Ein schönes und lebhaftes, ins Gelbliche spielendes Braunroth oder ein dunkles Rothgelb, die vorherrschende Färbung, erstreckt sich über Nacken, Hinterhals, Rücken und Seiten; Stirn, Scheitel und Ohren sowie die Beine sind schwarz, die Rückenmähne, ein Saum des Ohrrandes, der Ohrpinsel, die Brauengegend, ein Strich unter dem Auge und Backenbart weiß oder gelblich weiß, Schnauze und Untertheile graulich, letztere fast weißgrau. Die Jungen, welche das gestreifte Kleid aller Wildschweine tragen, sind überaus lebhaft und zierlich gezeichnete Thierchen.


Pinselschwein (Potamochoerus porcus). 1/8 natürl. Größe.
Pinselschwein (Potamochoerus porcus). 1/8 natürl. Größe.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 557-558.
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