[223] Eine zweite Familie bildet Peters aus den Spitzhörnchen (Tupayae). Die wenigen Arten, welche man kennt, vertreten zwar mehrere Sippen, ähneln sich aber ebensowohl in ihrer Gestalt wie in ihrem Wesen. Wie der deutsche Name andeutet, wiederholen sie innerhalb ihrer Klasse gewissermaßen die Eichhörnchen, wenn auch ihre Aehnlichkeit mit diesen nur eine oberflächliche sein kann. Ihr Kopf spitzt sich in eine lange, an der stumpfen Spitze gewöhnlich nackte Schnauze zu; der Leib ist gestreckt, der Schwanz lang oder sehr lang, buschig, zweizeilig behaart, der Pelz dicht und weich. Ihr Gebiß besteht aus 38 bis 44 Zähnen, unter denen die Eckzähne, weil sie kürzer als die Schneidezähne sind, auffallen; der Schädel ist lang, der Jochbogen in der Mitte durchbohrt, das Schienbein von dem Wadenbein getrennt. In der Wirbelsäule zählt man außer den Halswirbeln 13 rippentragende, 6 bis 7 rippenlose, 2 bis 3 Kreuz-und 25 bis 26 Schwanzwirbel. Die Augen sind groß, die Ohren länglich abgerundet, die Glieder regelmäßig, die Füße nacktsohlig, die fünf Zehen getrennt und mit kurzen Sichelkrallen bewaffnet. Das Weibchen hat vier Zitzen am Bauche.
Die Spitzhörnchen bewohnen Hinterindien und den indischen Archipel. Sie sind echte Tagthiere, welche ihre Räubereien im Angesichte der Sonne ausführen. Ihr Kleid kennzeichnet sie als Baumthiere; denn es ähnelt immer der Farbe der Aeste, ist also entweder braun oder olivengrünlich. Hierin eben ist eine Aehnlichkeit mehr zwischen ihnen und den eigentlichen Eichhörnchen begründet, sie erinnern jedoch auch durch ihre Bewegungen an diese, und die Eingeborenen ihrer Heimat haben für sie und die Eichhörnchen nur eine Benennung.