V.

[258] Für jetzt muß ich zuerst auf einiges zurückkommen, was im gewöhnlichen Gange meines Lebens gewisse Änderrungen hervorbrachte, die ich der Vollständigkeit wegen nicht übergehen darf. – Ich habe früher bemerkt, daß wir[258] in den vorhergehenden Jahren zu drei als Leibärzte bei der königlichen Familie fungierten, nämlich Francke, ich und von Ammon. Ersterer nun, dessen öfterer Kränklichkeit ich auch bereits oben gedacht habe, fand sich noch Anfang dieses Jahres einst mit mir in der alle zwei bis drei Wochen von uns abzuhaltenden Konferenz in der Hofapotheke, und ich erzählte ihm dort den raschen und traurigen Verlust unsers geliebten Kindes, wodurch er sich seltsam erschüttert fand und worüber er mit großer Teilnahme sich aussprach. Beim Auseinandergehen reichten wir beide bewegt uns die Hände, nicht ahnend, daß wir uns nicht wiedersehen sollten. Nur ein paar Tage darauf wurde ich früh zu ihm gerufen und fand ihn vom Schlage getroffen sterbend. Er atmete noch schwer einige Stunden lang – dann war er tot.

Obwohl er mir nie sehr nahegestanden hatte, schmerzte mich doch diese so plötzliche Trennung von einem rechtlichen, kenntnisvollen und immer mir vertrauensvoll zugewandten Kollegen, und ich begleitete ihn mit eigenen Gedanken und manchen stillen Fragen über die eigene Zukunft zur letzten Ruhestätte. – Durch seinen Tod rückte ich in die erste Leibarztstelle ein (welches mit einer kleinen Gehaltserhöhung verbunden war) und hatte von da an nicht bloß während eines Dritteils des Sommeraufenthalts der königlichen Familie mit in Pillnitz zu sein, sondern mich jetzt mit von Ammon jedes Jahr in diese ganze Zeit zu teilen; ein Umstand, der unter andern Verhältnissen mir vielleicht beengend und störend hätte erscheinen müssen, damals aber, da in diesem Sommer der Neubau meines kleinen Landhauses beendigt wurde, so daß ich von jetzt an mit den Meinigen ganz zusammen lebte und wohnte, auch die Nähe einer verehrten Freundin geistige Mitteilungen um so mehr förderte, wurde diese Verlängerung eine keineswegs unerwünschte Zugabe.[259] Was die Sitzungen der Medizinalabteilung des Ministeriums des Innern betraf, so gelangte ich, da auch Clarus in Leipzig (mein früherer Lehrer) erst erblindete und dann bald verstarb, dort nun ebenfalls zur vordersten Stelle unter den wenigen ärztlichen Mitgliedern; indes wurden darum der Geschäfte und des Aktenwesens für mich nicht mehr, denn auch in diesem Verwaltungszweige hatte seit 1849 mehr und mehr eine gewisse Bürokratie

Platz gegriffen, und die meisten Angelegenheiten wurden von dem juristischen Abteilungsdirektor, unter alleiniger Mitwirkung des Medizinalreferenten Geheimen Medizinnalrats Choulant sofort entschieden.

Meine Tätigkeit als Arzt war fortwährend vielfach in Anspruch genommen, und manche gelungene Kuren schwerer und vieljährig verschleppter Leiden überzeugten mich immer vollständiger, daß diejenigen Ärzte, welche nach einem langen praktischen Wirken mit dem traurigen Resultate schließen: es sei eben durch Heilkunst nicht viel auszurichten und es handle sich doch dabei zuletzt nur darum, daß man »nach durchstudierter groß und kleiner Welt es gehen lasse, wie es Gott gefällt« nie zur wahren Einsicht und zum rechten Verständnis gelangt sein konnten.

Doch ehe ich nun in diesen Mitteilungen weitergehe, kann ich nicht unterlassen, hier noch zunächst jener seltsamen Geistesepidemie zu gedenken, welche von Amerika aus unter dem Namen des Tischrückens sich seit diesem Frühjahr über Europa verbreitet hatte, ein Vorgang, dessen psychologische Seite noch jetzt zu denken gibt und ganz unfehlbar in vielen Richtungen zu den merkwürdigsten Parallelen aufruft. Es war aber in Wahrheit, als habe die Büchse der Pandora noch einmal sich geöffnet, und Lüge und Torheit aller Art flögen wie Mückenschwärme durch die Luft umher, als ein Herr K. Andree um die Osterzeit[260] 1853 die Nachrichten über das Tischrücken aus amerikanischen Korrespondenzen in der Augsburger »Allgemeinen Zeitung« mitteilte und durch sogenannte eigene Erfahrungen bestätigte! Tausendfältig wurden denn alsbald diese Experimente wiederholt, von allen Seiten wurde mir davon vorgesprochen, und überall las ich die Geschichten gelungener Drehungen – welche freilich oft genug auf eigenes Verdrehtsein der Experimentatoren deuteten! – Lange wies ich nun alle diese sogenannte Fakta als sichere Täuschungen ab, zumal da ich vierzig Jahre früher schon in Leipzig mit den damals durch Ritter und Goethe (in den »Wahlverwandtschaften«) berühmt gewordenen Pendelschwingungen viel Zeit verloren und mich von dem dabei waltenden Truge des Unbewußten unbedingt überzeugt hatte; endlich aber – so groß ist zuletzt immer die Macht solcher epidemisch sich verbreitender Einflüsse – sollte ich durch ein Experiment, welches mein eigener Sohn Wolfgang in bester Absicht veranstaltet hatte und dessen Gelungensein mir plötzlich als unwiderlegliche Tatsache verkündigt wurde, doch für eine kurze Zeit ebenfalls irregeführt werden; bis denn zuletzt auch dieses Trugbild wieder völlig verschwand. Die Sache war die, daß er eine Scheibe konstruiert hatte, auf einem hohen Glasfuße beweglich ruhend, und daß er nun einige Personen vorschriftmäßig mit den Händen diese Scheibe berühren ließ, wodurch denn dieselbe alsbald und von selbst (oder vielmehr durch die unbewußte Muskularaktion der Finger dieser Personen) dergestalt zu rotieren anfing, daß die die Kette bildenden Menschen sofort mit zum Herumgehen im Kreise genötigt wurden. Da alle Mitwirkenden hier durchaus aufrichtig zu Werke gingen (freilich aber im stillen sich selbst täuschten), so hatte das Experiment etwas wahrhaft Faszinierendes (sogar Kinder, um die Scheibe gestellt, ohne von der erwarteten Bewegung zu[261] wissen, brachten alsbald die Platte in Rotation), und so war es denn sehr natürlich, daß wir dabei zunächst an eine besondere sich hierbei entwickelnde, etwa elektrische Kraftäußerung dachten. Wir schrieben beide ein paar Worte darüber nieder, wobei ich als analoge Erscheinung an das elektrische Rad Faradays erinnerte, und mit Begier wurde eine solche Erklärung von Hunderten aufgegriffen, bis ich doch auch sie als in sich unhaltbar erkannte und mich später in dem 1854 in der »Gegenwart«1 abgedruckten Aufsatze »Lebensmagnetismus – Magie« vollständig über die eigentliche Bedeutung dieses ganzen Phänomens aussprechen konnte. – Denke ich jetzt an den Eifer zurück, mit welchem damals alles diese Drehversuche anstellte, wie selbst die Prinzessinnen Tellerdrehen machten, in allen Gesellschaften Tische sich bewegen mußten oder wenigstens Hüte gedreht wurden, und sehe ich nun, wie so bald nachher das Interesse daran wieder ganz erloschen ist, so wird mir das stete Schwanken und Fluten der Meinungen der Menschen dabei abermals so anschaulich und gegenwärtig, daß mir nur um so mehr das hübsche Wort von Jean Paul wieder in die Gedanken kommt: der Mensch habe zuletzt doch am meisten darauf zu halten, daß bei aller Unruhe der Welt er sich selbst festhalte und dort ruhe, gleichwie auf einem Berge zum Umschauen.

Einige Zeilen, die ich im Sommer (21. Juli) abends, als ich in Pillnitz eingezogen war (doch nicht wie sonst im Schlosse, sondern in meinem neuen eigenen Hause), in mein Gedenkbuch eintrug, beweisen denn auch, daß viel von dieser Ruhe jetzt wirklich bei mir eingekehrt war:[262] »›Der Söhne des Menschen sind viel geworden auf Erden‹, schrieb ich, ›aber der treuen Herzen, welche edler Erkenntnis und warmen Gefühls voll sind, deren bleiben darum doch nur wenig.‹ Diese Worte hatte ich heute an einen Befreundeten2 gerichtet, der mir, als ich nun zum erstenmal in dies erneute Haus einzog, durch zierliche und nützliche Liebesgaben Freude bereitete und sie mit einigen fast biblischen Worten begleitete. Merkwürdig – meine Frau sagte, als sie mich abends mit den Kindern in meinem neuen kleinen Zimmer besuchte: ›Ist dir hier nicht wieder fast wie in deiner kleiner Wohnung im Institut?‹ – Und so wäre ja eigentlich wieder eine Art von Kreislauf abgeschlossen, der freilich nie wirklich einer ist, sondern immer nur ein einzelner Gang der Lebensspirale. – Eben umleuchtet der Mond in reinster ruhigster Atmosphäre so schön die stille Gegend! – Unser Engel Eugenie senkt die Palme des Friedens darüber herab! – Möge das Stück Leben, das nun noch vor uns liegt, vom Dufte dieses Friedens immer durchatmet sein.«

Und wirklich genoß ich in jenem Sommer nach dem schrecklichen Schluß des vorigen Jahres eines eigenen stillen Friedens! – Die wohlgelungene Arbeit der »Symbolik« lag fertig vor mir und erfreute sich überall guter Aufnahme (wie mir denn unter andern Humboldt darüber einen hübschen zustimmenden Brief schrieb, in welchem er besonders die Charakteristik der Menschheitstämme hervorhob), zugleich war ich mit dem Abschluß der so schön ausgestatteten »Proportionslehre« beschäftigt und konnte auch daran meine Freude haben; endlich in der Nähe um mich her hatte ich die Liebe der Meinigen, während oft früh schon die schlanke weiße Gestalt unserer[263] Freundin von ihrem Balkon oder abends ihr Licht aus ihrem Fenster mich begrüßte, am Tage aber gemeinsames Gehen, oder Lesen uns vielfach beglückte.

»Warum kann man nicht sterben, ehe so viel des Schönen nach und nach sich auflöst und vorher stirbt?! – Doch auch das wird seine Stunde finden – und sei es eine gute!«


Wir blieben diesmal bis Mitte Oktober in Pillnitz, und von einigen besondern Persönlichkeiten und Vorkommnissen, die während dieser Zeit noch an uns vorübergingen, möchte ich denn doch diesen Blättern zunächst noch einiges vertrauen. Anfang September führte mich so unter anderm eine große musikalische Soirée, welche Herr von Lüttichau auf seiner schönen Villa, halb im Freien, halb im Salon, arrangiert hatte, mit Liszt und Fürstin Wittgenstein zusammen. Der Hof und die königliche Familie waren ebenfalls geladen, und Frau von Lüttichau hatte insonderheit jene Fürstin (deren Anwesenheit den Prinzessinnen gegenüber hier weniger erwünscht war) meiner Aufmerksamkeit und Unterhaltung empfohlen, was mir denn durch die Lebendigkeit und das geistreiche Wesen derselben nicht wenig erleichtert wurde, denn wer über das Urteil der Welt sich einmal bis auf einen gewissen Grad hinweggesetzt hat, der erhält dann gewöhnlich eine so exzeptionelle Stellung, daß dadurch wieder eine eigene Art individueller Freiheit bedingt wird, zumal wenn ihm, wie hier dies der Fall war, eine so liebenswürdige jugendliche Tochter (die junge Prinzeß Wittgenstein) zur Seite steht. Liszt selbst fand ich seit so viel Jahren wenig verändert, sein langes mähnenartiges Haar war grau geworden, die Züge aber durchaus dieselben, und beiläufig gab es auch noch eine Komposition von ihm zu hören (ein gesungenes Quartett über jene schönen Worte »Über allen[264] Gipfeln ist Ruh«), die mir bewies, daß seine so oft veröffentlichten musikalischen Grundsätze ihn an sich zu keiner höhern Schönheit der Gedanken geholfen hatten, denn die Komposition war gedehnt, gesucht und verschroben, wie meistens sein Stil, sobald er schrieb. – Nichtsdestoweniger amüsierten mich unter der Menge der Gäste jenes Abends diese drei Persönlichkeiten immer besonders, und wir verabredeten ein wiederholtes Zusammentreffen in der Stadt für die nächsten Tage. Dort im Hotel traf ich dann auch später die Fürstin, umgeben von Zigarrenrauch und selbst rauchend, geleitete sie mit den andern auf die Galerie, wo sie überall lebendig und geistvoll sich aussprach, und sah dann alle drei noch in meinem Hause und in meiner Schädelsammlung, wo denn gleichfalls vieles ihre Aufmerksamkeit fesselte und mir selbst dabei Gelegenheit blieb, manchen psychologisch interessanten Zug dieser Charaktere im stillen zu notieren.

Noch ein paar andere erwähnenswerte Persönlichkeiten trafen auch während unsers Pillnitzer Aufenthalts bei uns ein, es war der Sohn jenes Hofrats Tilesius, welcher einst die Krusensternsche Weltumsegelung als Naturalist begleitete und dessen Einfluß auf meine Jugendrichtungen früher hervorgehoben worden ist, sowie ein Professor von Leonhardi aus Prag, früher ein eifriger Schüler Krauses und fortwährend treuester Verkündiger seiner Lehren. Der erstere, welcher sich neuerlich einer diplomatischen Karriere gewidmet hatte und in russischen Diensten stand, benutzte lange seinen Aufenthalt im Auslande dazu, an Grabmälern, Urkunden, Siegeln und alten Malereien »die Bewaffnung der Ritterzeit« in den frühern Jahrhunderten zu studieren, genaue kolorierte Zeichnungen davon ausführen zu lassen und alles dies in einem reichverzierten Pergamentband zu vereinigen, welcher bestimmt war, dem Kaiser Nikolaus zu Füßen gelegt zu werden. Als alter[265] Bekannter und halber Cousin kam er zu mir, zugleich mit dem Wunsche, sein Werk hier auch dem Könige zeigen zu dürfen (welches ich ihm vermittelte), und vor dieser Vorstellung konnten wir es denn selbst ebenfalls genauer betrachten. Die Ausführung war wirklich glänzend! Schmuck und Waffen fast miniaturartig sauber und in den prächtigsten Farben gemalt, der Text auf Pergament mit goldenen und bunten Initialen gedruckt – alles würdig, einem so waffenliebenden Fürsten als jenem Kaiser vorgelegt und verehrt zu werden. Ich veranlaßte es, daß Rietschel die Blätter mit sah, und auch er bewunderte die saubere und prächtige Arbeit.

Was Professor von Leonhardi betraf, so freute es mich, einmal wieder jemand zu begegnen, der noch aus lebenskräftigem Umgange die Lehren jenes Krause empfangen hatte, dem auch ich einst so vielfältige Anregung und Aufklärung verdankte. Herr von Leonhardi war ein junger, lebhafter, von humanen Ideen tief durchdrungener Mann, dessen Ansprüche noch ganz den Jugendmut atmeten, etwas Erfolgreiches für die Menschheit vollbringen zu wollen, einen Mut, den ich mehr und mehr vermisse, wenn ich auf das heranwachsende Geschlecht achte. Auch der uns längst befreundete Präsident von Langenn, welcher nebst seinem treuen Gefährten auf kleinen Exkursionen, dem Oberbibliothekar Klemm, sich gerade bei uns befand, geriet in manche Diskussionen mit Leonhardi und ward bald für ihn eingenommen. Ich habe später seinen Besuch noch einigemal gehabt, wo er uns zerstreute Blätter aus seinem Werke vorlas, in welchem er manche Gedanken aus Krauses »Urbild der Menschheit« zum Besten der Volksentwicklung und Hebung zu veröffentlichen gedachte, und so sehr ich das Edle der Intention auch da anerkennen konnte, mußte ich doch öfters wieder auch aller der Bedenken mich erinnern, die ich bereits dort, wo von[266] Krause selbst die Rede war, nicht verschwiegen habe, indem ich eben in ihnen die Ursache fand, daß auch dieser Lehrer zu großen Erfolgen selten gelangte. Ist es doch mit dem Gange der Menschheit eine wunderbare Sache! – Soll er durch Individuen plötzlich und gleichsam sprungweise gefördert werden, so geschieht dies nur durch die eigene magische Gewalt von Genien der Tat, nicht durch noch so konsequent ausgeführte Theorien des Gelehrten; – in unserer Zeit aber, wo das Leben so ungeheuer kompliziert worden ist, geht es am meisten immer vorwärts durch jenes tiefe Unbewußte der (wenn der Ausdruck erlaubt ist) Menschheitseele selbst, welche, indem sie sich am Widerstreite der verschiedensten Ansichten und Denkweisen fortwährend in ihrer bewußten Region aufklärt und kräftigt, dadurch zuletzt eben jenen magnetisch treibenden Zug in ihrer Tiefe neu belebt und damit das doch unwiderleglich vorliegende Resultat erreicht, daß wir nach jedem halben Jahrhundert die gebildete Hälfte des Menschenreichs in bezug fast aller Fragen wahrer Humanität auf einem höhern Standpunkte finden als in dem nächst vorhergegangenen.

Meine ärztlichen Geschäfte hatten sich jetzt sehr gehäuft, um so mehr namentlich, da mein geliebter Sohn Albert in diesen Tagen die ehrenvolle Aufforderung erhielt, den Prinzen Georg, welcher für nächsten Winter einen Aufenthalt in Italien und namentlich in Sizilien beabsichtigte, auf dieser Reise als Arzt zu begleiten. Der Prinz reiste schon früher ab, und mein Sohn sollte in den ersten Tagen des Dezember ihn in Turin treffen, so daß es denn in bezug auf Verteilung der Kranken, in deren Besorgung er mich gewöhnlich so treu unterstützte, und mit Wahl eines andern Assistenten für diesen Winter genugsam zu tun gab dergestalt, daß ich nun auch hier an sonstigen Aufzeichnungen aus dieser Periode etwas Weiteres nicht beizufügen[267] finde mit Ausnahme einiger Bemerkungen, welche vielleicht am besten als Beiträge zu meinen frühern Arbeiten über die Verschiedenheit der Stämme der Menschheit betrachtet werden könnten. – Fürs erste nämlich hatte mich schon im Frühjahr der Neger Ira Aldridge, den wir damals in einigen Rollen hier sahen, zu den nachstehenden Betrachtungen über seine Anlagen für dramatische Kunst veranlaßt:

»Diese Individualität gibt ganz das Bild des großen kräftigen Negers von der Westküste Afrikas, aber die Hautfarbe ist auffallend hell – nur ein lichtes Blaßbraun –, die innern Hände und Nägel fast affenartig rot. Dabei nun doch offenbar eine gewisse Begeisterung in dem Manne, sich kundgebend für das Schauspiel! – Zwar immer von einem geringen Standpunkte aus, denn wie hätte er sonst nach ›Macbeth‹ noch in der kleinen Posse ›The Padlock‹ als komisch bestialer Neger, wie er nur in ›Onkel Toms Hütte‹ vorkommen kann, mit Lust, ja eigentlich in dieser offenbar mit größter Lust auftreten können? – In ›Macbeth‹ war er denn auch wirklich größtenteils Karikatur. Dieses schottische Ungetüm will sehr viel anders gezeichnet und in seiner Entwicklung wiedergegeben sein, als ein Neger vermag!

Merkwürdig war er dagegen allerdings im ›Othello‹, ja er erklärte mir eigentlich erst das Stück völlig! – Sehen wir nämlich Othello und Desdemona von wohlgebildeten höhern Naturen szenisch dargestellt, wer möchte dann verstehen, wie ihnen solche Verblendung möglich sei, als Shakespeare beiden aufbürdet. Sieht man dagegen die Frau gering (und diese Desdemona wie die ganze Truppe ließ es an Geringem nicht fehlen), und blickt man nebenbei auf ein so zurückliegendes Vorderhaupt als das eines wahren Negers, dann, und da eigentlich allein, versteht man zugleich erst die heftig gutmütige und doch in sich[268] selbst so haltlose Liebe, ferner aber ebenso auch die leichte Betörung und die endlich ausbrechende Wut des Othello. Gewiß, ein Abguß von diesem Kopfe für meine Sammlung – weiter würde ich in der Zukunft keinen Wunsch an diesen Herrn Aldridge zu stellen haben.«

Soviel auch über Menschenverschiedenheit gesagt und geschrieben ist, wer erschöpft wohl dies Thema gänzlich? Ich habe in meiner »Proportionslehre« Anleitung gegeben, auf welche Weise man dahin gelangen könnte, von der äußern Eigentümlichkeit der Maßverschiedenheiten einzelner Menschen durch eine Art algebraischer Formel eine scharfe Bezeichnung zu geben; wer aber schafft uns das Mittel, auch die innere Wesensverschiedenheit der Menschen mit Schärfe auszudrücken? Alles, was hierzu irgend etwas beitragen könnte, verdient jedenfalls festgehalten zu werden, der Gegenstand an sich bleibt darum doch immer unerschöpflich. Sollte man also nicht z.B., um Eigentümlichkeit einzelner Menschennatur zu bezeichnen, in allerletzter Abstraktion versuchen, die Individuen selbst geradezu auf mathematische Figuren und Formeln zu reduzieren? Zwei große Klassen solcher Figuren ständen dann sogleich einander gegenüber, welche ohne Zweifel auch für Seeleneigentümlichkeit in hohem Grade bezeichnend genannt werden müssen: es sind die gerundeten und die eckigen. Gehören zu letztern alle geradlinigen Figuren: Quadrate, Triangel, Trapeze, Sechsecke, Achtecke usw., so zählen zu den erstern nächst dem Kreise das Oval, das Ellipsoid usw. Beide Klassen finden nun ihre ganz entschiedenen Gegenbilder unter den Geistern, und hier wie dort kommen freilich die Gegensätze nie gut miteinander aus. Die runde Figur kann sich nie der eckigen anschmiegen, ohne davon irgendwie und irgendwo gedrückt zu werden, und die eckige beneidet eigentlich doch immer wieder die rundliche, weil am Ende alles Lebendige gerade[269] diese Form hat, und das Ur-Phänomen aller organischen Gestaltung immer und ewig die Zelle, das runde primitive Ei sein wird. Dafür ist dann im Gegensatz die eckige Figur stets das Vorbild des Kristalls und kann sich insofern allerdings über der runden dünken, als das noch leicht Bestimmbarste – der bloße Tropfen – ebenfalls die gerundete Gestalt hat. Daß nun aber von allen diesen Verhältnissen das vollkommene Paroli auch in Menge unter den Menschen vorkommt, ist gewiß nicht zu leugnen, und könnte es daher nicht wirklich hier etwa wie in den alten Faustischen Zauberbüchern sein, wo jeglicher Geist sein besonderes Zeichen in Form einer aus vielfältigen Linien wunderbar verschränkten Figur hat; und wie also z.B. der Erdgeist erscheint, sobald Faust eben sein Zeichen aufschlägt und ausspricht, so könnten dann auch die Geister der Menschen schon durch ihre Figurensymbole bezeichnet und gerufen werden; die Weichen und die Genien durch die runden, die Harten, bloß Tatkräftigen und die Pedanten durch die eckigen, kurz, der Gedanke ließe sich jedenfalls sehr weit ausführen, würde aber auch, wie alle solche Gleichnisse, durch zu weite Ausführung wieder in sich verlieren. Wahrheit genug liegt aber ohne Zweifel darin!

Der Philosoph sitzt am Strome des vor ihm dahinziehenden Menschheitlebens, seine Gedanken begleiten die fortgleitenden Wellen, manches bewegt er dabei im Geiste, möchte auch hier und da wohl dem Strome andere Bahnen anweisen – und doch fühlt er bald, wie übermächtig die Gewalt ist, welche diese Wogen wälzt, und muß zuletzt nur mit der Überzeugung sich trösten, daß nach höhern, zuweilen kaum geahnten Gesetzen dieser Lauf geregelt werde, welcher im ganzen nie fehlen kann, die Entwicklung der Menschheit irgendwie zu fördern, wenn auch im einzelnen vieles im höchsten Grade unbegreiflich bleibt.[270]

Gelingt es ihm nun dabei, hier und da einiges zum Glücke anderer beizutragen, so mag er sich wohl belohnt finden durch das Gefühl, daß, was man der Menschheit im ganzen zu leisten sich ja stets unfähig findet, man mitunter dem einzelnen doch wirklich zu geben die Macht besitze.

Jedenfalls ist deshalb zuletzt überall eine schöne Wirksamkeit im kleinen einer bloß erträumten Einwirkung im großen unbedingt vorzuziehen. –

Ich sage dann ferner, daß auch durch mancherlei wissenschaftlichen Verkehr nach außen mir damals öfters interessante Entgegnungen erwuchsen. So pflegte ich zum Beispiel zu jener Zeit immer noch, was mir irgend von Arbeiten gelang, regelmäßig an Humboldt mitzuteilen, und eben aus dem Anfange des Jahres 1854 kam mir von ihm auf eine kleine Arbeit über eine merkwürdige Schloßenbildung eine hübsche Erwiderung zu, welche ich deshalb hier teilweise einfüge, weil sie zeigen kann, wie ihm doch meine Art, die Natur anzusehen, nicht selten imponierte, wenn ihm auch sonst mein naturphilosophisches Credo zu weilen weniger anmuten wollte. Er schrieb unterm 19. Januar 1854:

»Ich bin tief beschämt, mein teuerer vieljähriger Freund, daß ich jetzt erst, wo ich für den Druck des vierten Bandes meines ›Kosmos‹ Ihre schöne, so ungemein lehrreiche Abhandlung über die Schloßenbildung benutze, Ihnen meinen innigsten Dank darbringe. Es ist eine Freude zu sehen, wie an allem, was Sie berühren, im Organischen wie am Unorganischen, wo sich Formzüge entdecken lassen, Ihre Genialität überall Neues aufzufinden und zu begründen weiß. Noch ehe wir Potsdam verließen, hatte ich dem vortrefflichen König die Freude gemacht, Ihre graphische Darstellung des Phänomens vorzuzeigen. Ihre Arbeit mußte mich um so mehr interessieren, als schon[271] vor meiner amerikanischen Reise 1797 ich in einem kleinen Aufsatze ein Bayreuther Hagelwetter beschrieben habe mit abgeplatteten Sphäroiden ... usw.


Mit alter Liebe und Verehrung

Ihr treuer Al. Humboldt.«


Und so hatte denn also auch diesmal sonst schlechterdings niemand im Winter einen Gedanken von dem, was im Sommer bevorstand. Selbst im Äußern war die Gesellschaft sehr bewegt, und auch uns zogen teils ein paar Konzerte, welche die Lind (jetzt Lind-Goldschmidt) für die Armen veranstaltete und wo wieder einige Lieder mit ihrer allbekannten vollen Zauberkraft wirkten, teils manche interessante Vorkommnisse des Theaters mehrmals aus unserer Einsamkeit hervor. Das merkwürdigste Ereignis im letztern war, daß Mozarts »Idomeneo« zum Januar neu einstudiert wieder erschien.

Dergleichen Werke, mit welchen der Genius zuerst von dem schweren Stoff, aus dem auch er gemacht war, sich losringt, sind sehr bedeutungsvoll! – Ist denn nicht jeder solcher Geist insofern einem Vulkane gleich, daß er, mit dämonischer Macht aus den breiten schweren Schichten seines Zeitalters sich mühsam heraufarbeiten muß! – Nicht sogleich nämlich brechen und heben sich die schweren Massen, es gibt Widerstand zu überwinden, nur allmählich wölben sich die Dome vulkanischer Kegel herauf, und nur nach und nach dringt auch die geistige Macht des Poeten hindurch; aber beide bilden dafür auch die größten Höhen, jene die Chimborassos und Himalajas und diese die Gipfelpunkte aller Poesie. Werden doch auch beide deshalb von ihrer Mitwelt meist nur schwer begriffen, mit der sie vielmehr stets einen Kampf durchzuarbeiten haben; ihre wesentlichste Wirkung kommt erst der Nachwelt zugute. – Auch in diesem »Idomeneo« ist so eine der frühesten Erhebungsperioden von Mozarts Genius[272] nachzuweisen. – Als Ganzes wird er in unserer Zeit nie mehr als einen Succés d'estime beanspruchen können, aber nichtsdestoweniger treten sehr große Erscheinungen darin hervor. Es war mir besonders merkwürdig, wie hier und da gewisse tiefsinnige Kombinationen der Musik schon ganz den spätern Mozart verkünden, ja es gibt für jeden, der die spätern großen Werke des Meisters im Kopfe hat, einzelne Gänge, gewisse Modulationen, bestimmte musikalische Gedanken, welche man entschieden früheste Keime mancher Melodien des »Don Juan«, »Figaro« und anderer Sachen nennen möchte und welche auch so, und zwar immer halb unbewußt, in seinem Geiste sich weiter entwickelt haben. Als das Vollendetste möchte ich nächst der Ouvertüre das große Quartett im dritten Akte und den mächtigen, so groß gehaltenen Trauerchor hervorheben.

Mit all diesem gab denn auch im Frühjahr 1854 bald der eine, bald der andere poetische, dramatische oder musikalische Genuß ein Gegengewicht gegen so manche ernste und schwere Lebensaufgabe, und es war nicht bloß der Genuß an und für sich, sondern (wodurch ja oft erst dergleichen die rechte Folge und das innerlich fortbildende Moment erhält) die durch unsern Dresdener Kreis intelligenter Freunde dargebotene Gelegenheit, einzelnen Einwirkungen solcher Art in guten und wiederholten Gesprächen weiter nachzugehen und sie mehr und mehr auf den rechten Standpunkt der Betrachtung zu erheben, was solche Genüsse fruchtbar machte. Daß übrigens unter diesen Gesprächen diejenigen mit der so oft leidenden und daher selbst die meisten jener Genüsse entbehrenden Frau von Lüttichau, auf deren feine Auffassung und treffendes Urteil mich früher schon Ludwig Tieck vorbereitet hatte, gemeiniglich die interessantesten waren, wird man wohl glauben; nur konnte es nicht fehlen, daß dem Arzte hierbei oft auch manche Befürchtungen kommen mußten über[273] das Leichtverletzliche und Drohende einer in diesem Maße zartbesaiteten Organisation; wie ich mich denn besonders erinnere, daß mir eine solche Ahnung fast zur Vision wurde, als ich, an einem dieser schönen Frühlingsvormittage auf einem Geschäftswege über den alten romantischen Johanneskirchhof in der Nähe ihres Hauses, einst gewahr wurde, wie diese zarte schwankende Gestalt dort zwischen verfallenden Grabmonumenten einsam sinnend hin- und herschritt. Waren doch auch ihr selbst einzelne Ahnungen dieser Art gar nicht fremd, ohne dabei in irgendeiner Weise sich schreckhaft zu erweisen oder die ruhige Heiterkeit ihres einfachen Lebens zu stören.

Was übrigens den ebenerwähnten, alten, von Fliederbüschen, Rosen und schattenden Bäumen umwachsenen Kirchhof betrifft, so war er damals wirklich eine der am meisten poetischen Schönheiten von Dresden.

Ich kann nie über den kleinen, nun bald gänzlicher Zerstörung preisgegebenen Johanneskirchhof wandeln, ohne hier und da stehenzubleiben, um die alten, zum Teil geschmacklosen und doch durch ihre Verwitterung, halbe Versenkung und umgebende Pflanzenwucherung so malerischen Monumente zu betrachten und dabei des immer wieder von neuem aufkeimenden Hoffnungsgrüns über den Gräbern schwermütig zu gedenken oder an den in alten Zeiten gepflanzten frei umhergewachsenen Bäumen, selbst in ihren noch kahlen Ästen, mich zu erfreuen. – Neue Kirchhöfe mit der Masse ihrer vielfältigen bunten und steifen Denkmale gereichen dem Schönheit suchenden Auge oft zur wahren Qual, dagegen gibt es aber selten etwas mehr Malerisches und mehr die Gedankenzüge einer melancholischen Phantasie Anregendes als einen so ganz alten Kirchhof, der selbst dem Begrabenwerden sich zuneigt.

Wie gleicht nun da die alles verschmelzende, alles harmonisch[274] umfassende Natur selbst die grellsten Gegensätze aus, wie beseitigt sie die langweilig parallelen Linien der aufgerichteten Epitaphien, wie nimmt sie hinweg alles goldene Flitterwerk und allen bunten Putz, mit welchem eine wohl verzeihliche Eitelkeit noch oft selbst die Totenmale umgibt! – Im bemoosten Grün neigen sich dann die dunkeln Steine, ihrem natürlichen Flechtenschmuck und den angemessenen Farben der Verwitterung wiedergegeben, auf den einsinkenden Gräbern melancholisch gegeneinander! Freundlich umwuchern Gräser und Kräuter die Trümmer zerfallender Platten und Urnen; alles schroff hervorgehobene Einzelne hört auf, und die große einfache Harmonie eines allgemeinen stillen Naturlebens zieht die Gesamtheit aller besondern Gedenksteine in ihren einen friedlichen Schoß.

Mir kamen heute eigene Gedanken, als ich wieder dieses stille Bild überblickte! – Steht nicht – sagte ich mir – die Geschichte der Menschheit in gleicher Weise über allen den einzelnen Menschen und allem ihren Wirken! – Wie arbeitet der Sterbliche nicht – und er soll so arbeiten –, seine Individualität herauszubilden, das von seiner Geistesrichtung, was er als das Prägnanteste, Eigentümlichste an sich selbst anerkannt hat, mit möglichst scharfen Zügen ins öffentliche Leben einzusetzen, ja ihm seine Sonderheit auf alle mögliche Weise zu behaupten – und doch! Wie gleicht nachher die Zeit immerfort daran aus, wie verwischt sie die Härten all solcher einzelner Wirkungen, wie weiß sie aus so unzähligen, oft schroff sich widersprechenden Ansichten und Werken zuletzt eine einzige, aber allgemeine Förderung ihrer mächtigen höhern Zwecke hervorzurufen! – Kann etwas den Mut, sich im Ganzen zu fühlen und die Menschheit als ein Ganzes zu ehren, fortwährend aufrichten und kräftigen, so sind es Betrachtungen dieser Art! Und notwendig wendet sich dann zuletzt[275] immer wieder der Gedanke gegen jenes höhere ewige Mysterium, aus dessen geheimnisvollen Einstrahlungen doch zuerst, ja allein dem einzelnen die Kraft kommt, als Individualität recht entschieden und stark sich zur Geltung zu bringen, und von dessen kosmischer ewiger Umschließung und Entschließung es denn doch auch immer wieder bedingt wird, daß all diese noch so unendlich verschiedenen Laute und Stimmen zuletzt durchaus in eine einzige große Harmonie zusammentönen und so erst auch wirklich sich vollenden!

1

Eine Art von Fortsetzung des Brockhausschen Konversations-Lexikon. Der Aufsatz erschien später (1856) als eigene Schrift unter dem Titel »Über Lebensmagnetismus und über die magischen Wirkungen überhaupt«.

2

Es war der russische Staatsrat von Adelson, dessen an unheilbarer Brustkrankheit verstorbene Tochter ich noch im vorigen Jahre gepflegt hatte.

Quelle:
Carus, Carl Gustav: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. 2 Bände, 2. Band. Weima 1966, S. 258-276.
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