Baelz, Erwin

[71] Baelz, Erwin B., geb. zu Stuttgart 1845, promovierte 1872 zu Leipzig und wurde daselbst klinischer Assistent bei Wunderlich. 1875 folgte er einer Berufung an die japanische Medizinschule zu Tokio (Yeddo), wo er zuerst Physiologie lehrte, dann aber als Nachfolger Wernich's 1876 die innere Medizin und Gynäkologie übernahm. Zur Zeit ist B. emeritiert. Während er bereits vor 1876 eine Arbeit über die Nebenwirkungen der Salicylsäure fertig gestellt hatte, wandte er sich in den Folgejahren mit besonderem Eifer der Erforschung der anthropologischen und pathologischen Eigentümlichkeiten der[71] Japaner zu und publizierte teils in deutschen periodischen Journalen, teils in den zu Yokohama erscheinenden »Mitteilungen für Natur- und Völkerkunde Ostasiens« eine Reihe von Arbeiten. Von den letzteren seien hervorgehoben: »Über die körperlichen Eigenschaften der Japaner« (Mitt. etc., Heft 27 und Forts.). – Vorher erschienen: »Über parasitäre Hämoptoë« (Cbl. f. d. med. Wissensch. 1880); später eine »Zusammenstellung japanischer Parasiten« (Berl. klin. Woch. 1883) – mit B. Kawakami »Das japanische Fluss- oder Überschwemmungslieber« (Virchow's Archiv, Bd. 78). – Auch an Scheube's Untersuchungen über Beriberi hat B. einen wesentlichen Anteil.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 71-72.
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