Becquerel, Alfred

[117] Becquerel, Alfred Hospitalarzt zu Paris, war 3. Juni 1814 daselbst als Sohn des berühmten Physikers Antoine-Cesar B. geboren, wurde so zu sagen spielend mit den physikalischen und[117] chemischen Wissenschaften vertraut und 1840 Doktor mit der These: »Recherches cliniques sur les affections tuberculeuses du cerveau«, nachdem er schon früher einiges, wie: »Recherches cliniques sur la méningite des enfants« (Paris 1838) – »Pneumonie des enfants, de l'influence des émissions sanguines« (Archives génér. 1839) und »Recherches anatomo-pathologiques sur la cirrhose du foie« (Ibid. 1840) geschrieben hatte. Es folgte eine weitere Reihe von Schriften, in denen er hauptsächlich seine chemischen und physikalischen Kenntnisse in ihrer Anwendung auf die Pathologie zu bringen wusste, also Arbeiten über Urin, Blut, Milch, Anwendung der Elektricität etc. – Sein, »Traité sur le bégaiement et des moyens de le guérir« (1843) war durch Erfahrungen, die er an sich selbst mit jenem Übel gemacht hatte, hervorgerufen. Zusammen mit A. Rodier gab er heraus: »Recherches sur la composition du sang dans l'état de santé et dans l'état de maladie« (Gaz. médic. de Paris 1844; deutsche Übersetzung von Eisenmann, Erlangen 1845, 46). Ferner erschienen die Aggregations-Thesen: »De l'empirisme en médecine« (1844) und »Les hydropisies sous le rapport pathogénique« (1847), mit welcher letzteren er zum Professeur agrégé ernannt wurde. Seine unermüdliche Thätigkeit, mit der er Hospital- und Privatpraxis, klinischen Unterricht und schriftstellerische Arbeiten umfasste, lieferte an letzteren noch eine sehr ansehnliche Zahl, ausserdem zahlreiche Mittheilungen an die Académie des sciences über Gegenstände aus der pathologischen Chemie, Mitteilungen und klinische Vorträge in verschiedenen Zeitschriften, namentlich in der Grazette des hôpitaux. – B. endete an Gehirnerweichung in einer Maison de santé 12. März 1866.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 117-118.
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