Christiani, Arthur

[323] Christiani, Arthur, zu Fürstenwalde 30. Dezember 1843 geb., wurde 1867 in Berlin nach regelmässigem Studiengange promoviert. Bis 1871 als praktischer Arzt in Berlin, bis 1877 als Privatgelehrter in Berlin mit physikalischen und mathematischen Studien beschäftigt, trat er 1877 als Assistent der physikalischen Abteilung in das physiologische Institut der Berliner Universität ein, wurde 1879 Privatdozent, 1880 Prof. extraord. daselbst und starb 1. Dezember 1887 als Vorsteher der physical. Abteilung des physiol. Institutes zu Berlin. Monographisch veröffentlichte er: »Beiträge zur Elektricitätslehre« (Über irreciproke Leitung elektrischer Ströme, Berlin 1878; absol. Graduierung des Schlitteninduktoriums von E. du Bois-Reymond und Konstruktion des modifizierten Kapillarelektrometers) – »Ueber Resonanz aperiodisirter Resonatoren« (Theorie der Wirkung des Trommelfelles, 1879) – »Athemcentren und Coordinationscentrum im 3. Ventrikel und in den Vierhügeln« (1880) – »Studien über Poroskopie« (1881) – »Ueber Absorption des Schalles durch Resonatoren« (1882). Ausserdem verschiedene physikalisch-physiologische[323] Untersuchungen, die in den Berichten der Berliner physiologischen Gesellschaft und einige physiologisch-chemische Untersuchungen, die in Hoppe-Seyler's Zeitschrift veröffentlicht sind. Als kürzere vorläufige Mitteilung sind die »Grundzüge einer reinen Mechanik reizbarer organischer Systeme« veröffentlicht. 1881 zur internationalen Ausstellung nach Paris entsandt, wurde Ch. als Mitglied der Kommission für Elektrophysiologie zum Kongresse kooptiert. Die von Zöllner in Leipziger Universitätskreisen angeregten spiritistischen Neigungen wurden von ihm erfolgreich bekämpft.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 323-324.
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