Dechambre, Amédée

[381] Dechambre, Amédée, geb. zu Sens (Yonne), 12. Januar 1812, studierte von 1829 an in Paris, wurde erst 1844 Doktor, nachdem er 1838 in die Redaktion der Gaz. méd. getreten war, bei der er bis 1853, bis zur Begründung eines eigenen Journals, der Graz. hebdomad., verblieb. Dasselbe, welches durch seine aus der jüngeren Generation hervorgegangenen Mitarbeiter einen bedeut. Aufschwung erlangte, nahm ihn vollständig in Anspruch, bis er zur Gründung des riesigen Unternehmens, des »Dict. encyclopéd. des sc. méd.« (1864 bis 90 in 4 Serien und etwa 100 Bänden) schritt, das nicht minder grosse Anerkennung gefunden hat. 1875 wurde er auch Mitglied der Acad. de méd. Ein ehrenwerter Charakter, von grosser Unabhängigkeit, dabei voll Takt, hat er sich um den ärztl. Stand in den zahlreichen, für die periodische med. Presse von ihm verfassten Artikeln, deren er einen Teil in dem Artikel »Déontologie« des Dict. encycl. zusammenfasste, verdient gemacht, in letzterem auch eine Anzahl Artikel aus der mit Vorliebe von ihm gepflegten philos. Med. veröffentlicht, wie: »Anatomie des Beaux-Arts, Déterminisme, Divination, Doctrine, Élément, Mesmerisme, Science, Sciences occultes, Sociétés savantes, Songe, Spécificité« u.s.w. Zusammen mit Mathias Duval und Lereboullet gab er auch ein »Dict. usuel de médecine« heraus. Als Mensch und Schriftsteller hochgeachtet, starb er 3. Januar 1886 an den Folgen eines Schlaganfalles.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 381.
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