Dragendorff, Georg

[417] Dragendorff, Georg, 8. April 1836 in Rostock geb., betrieb daselbst seine Studien besonders unter Franz Schulze und wurde zum Dr. phil. 1861, zum Dr. med. (hon. causa) in München 1872 promoviert. Seit 1864 als Prof. ord. der Pharmacie an der Universität Dorpat thätig, trat er aus politischen Gründen 1893 von seinem Lehramt zurück, siedelte nach Rostock über und starb hier 7. April 1898. Er verfasste eine grosse Reihe von Arbeiten pharmakologischen Inhaltes (viele im Archiv für experim. Pathologie). Als Monographien erschienen: »Die gerichtlichchemische Ermittelung von Giften« (St. Petersburg 1876, 2. Aufl.) – »Beiträge zur gerichtlichen Chemie« (Ib. 1871) – »Die qualitative und quantitative Analyse von Pflanzen und Pflanzentheilen« (Göttingen 1882). Sein Hauptwerk, die Vollendung seiner eigentlichen Lebensaufgabe, sollte er nicht mehr erleben, da es erst nach seinem Tode erschien u. d. T.: »Die Heilpflanzen der verschiedenen Völker und Zeiten. Ihre Anwendung, wesentlichen Bestandtheile und Geschichte« (Stuttgart 1898). Dieser 884 Seiten starke Grossoktavband mit einer Fülle gelehrten Materials wird für lange Zeit als ein Universalrepertorium der Pharmakologie wertvoll bleiben.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 417.
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