Fraentzel, Oscar

[539] Fraentzel, Oscar, zu Meseritz 4. März 1838 geb., wurde auf der Berliner Universität als Zögling des Friedrich-Wilhelms-Instituts ausgebildet, war wesentlich Schüler von Traube u. dessen Assistent von 1867 bis 69. Promoviert 1860, fungierte F. 1861 bis 65 als Militärarzt am Rhein, an der russisch-polnischen Grenze und im Feldzuge gegen Dänemark 1864. Seit 1865 war er in Berlin als Stabsarzt und praktischer Arzt thätig. 1869 bis 73 war er dirigierender Arzt am Augusta-Hospital; von 1870 ab dirigierender Arzt einer inneren Abteilung an der Charité. Seit 1870 Privatdozent, wurde er 1875 Professor e. o. (für Auskultation, Perkussion etc., Laryngoskopie, Lungenkrankheiten). Gleichzeitig war er Oberstabsarzt und Regimentsarzt[539] und in den letzten Lebensjahren mit dem Titel als Geh. Med.-Rat. Von ihm erschienen: »Die Krankheiten der Pleura« (in 2 Auflagen) – »Structur der spinalen und sympathischen Ganglienzellen« (Entdeckung der die Ganglien umkleidenden Endothelien), verschiedene Aufsätze über idiopathische Herzvergrösserungen, umfangreiche klinische Feststellungen über das Vorkommen der Tuberkelbazillen im Auswurf und ihre diagnostische Bedeutung (1883). F. starb nach längerer Krankheit 19. September 1894.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 539-540.
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