Gudden, Bernhard Aloys von

Gudden, Bernhard Aloys von
Gudden, Bernhard Aloys von

[649] Gudden, Bernhard Aloys von, geb. in Cleve 7. Juni 1824, studierte in Bonn, Berlin und Halle, promovierte an letzterem Orte mit der Diss.: »Quaestiones de motu oculi humani«, widmete sich seit 1849 der Psychiatrie als seinem Spezialfachs zuerst unter Max Jacobi in Siegburg, dann 4 Jahre lang unter Roller in Illenau. Nachdem er von 1855 ab das Direktorat der unterfränkischen Landes-Irrenanstalt zu Werneck bekleidet hatte, wurde er 1869 als Prof. der Psychiatrie nach Zürich, 1872 in die gleiche Stellung nach München berufen, wo er als Obermedizinalrat und Direktor der Kreis-Irrenanstalt wirkte und bekanntlich seinen Tod durch Ertrinken im Starnberger See, 13. Juni 1886, fand bei dem Versuche, seinen geisteskranken Patienten, den König Ludwig II. von Bayern, zu retten. – G. war einer der begabtesten und hervorragendsten Psychiater der Neuzeit und hat sich namentlich als Forscher auf dem Gebiete der Gehirn-Anat. und -Physiol. ausgezeichnet. Besonders dankenswert sind seine verschiedenen Experimentalarbeiten (über Schädelwachstum, Hirnrindenlokalisation etc.) Eine Sammlung seiner zahlreichen Publikationen und eine Würdigung seiner Leistungen und Bedeutung für das von ihm vertretene Spezialfach lieferte sein Nachfolger Grashey.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 649.
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