Harley, George

[688] Harley, George, zu London, 12. Februar 1829 zu Haddington, East Lothian, geb., studierte in Edinburg, wurde 1850 Doktor und hatte kurz vorher als House Surgeon im Royal Maternity Hosp. das Glück, durch Kaiserschnitt nach dem Tode der Mutter ein lebendes Kind herauszubefördern. Er studierte darauf 2 Jahre in Paris, dann ebenfalls 2 Jahre lang in Würzburg, Giessen, Berlin, Wien und Heidelberg, kehrte 1855 nach England zurück, wurde 1856 zum Dozenten der prakt. Physiologie und Histologie beim University College, 1859 zum Prof. der gerichtl. Medizin und 1860 zum Physician des University College Hosp. ernannt. 1861 erhielt er den 3jährigen Preis des Royal College of Surgeons für eine Abhandlung: »On the anatomy and physiology of the supra-renal bodies«, wurde 1854 Fellow des Roy. Coll, of Physic. und 1865 der Royal Society. Um dieselbe Zeit durch Überanstrengung beim Mikroskopieren an Retinitis erkrankt, musste er 9 Monate lang in vollständiger Dunkelheit zubringen und beschrieb seine dadurch erzielte Heilung in den »Autoclinical remarks on injury of the retina from overwork with the microscope« (Lancet, 1868). H. starb 27. Oktober 1896. Er pflegte besonders die Pathologie der Leber und veröffentlichte u.a.: »Jaundice; its pathology and treatment etc.« (Lond. 1863) – »Diabetes; its various forms and different treatments« (Ib. 1866) – »The urine and its derangements etc.« (Philadelphia 1872) – »A treatise on diseases of the liver with and without jaundice, etc.« (London 1883; in Amerika und Canada ebenfalls publiziert; ins Deutsche übersetzt von J. Kraus), ausserdem zahlreiche Journalaufsätze.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 688.
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