Jaeger, Eduard

[813] Jaeger, Eduard Ritter von Jaxtthal, als Sohn von Friedrich v. J. (1784 bis 1871) und Enkel G. J. Beer's 1818 zu Wien geb. und daselbst 5. Juli 1884 gest., wandte sich frühzeitig dem Studium der Med. und speziell der Augenheilkunde zu. 1854 habilitierte er sich als Dozent der Ophthalmologie an der Wiener Univ., erhielt später eine eigene Augenkrankenabteilung im k. k. Allgem. Krankenhause und wurde von der Fakultät mit dem Titel eines Prof. geehrt. Seine Ernennung zum Ord. erfolgte erst 1883 nach dem Rücktritt seines berühmten Zeitgenossen und Spezial-Kollegen v. Arlt. – J. hat sich auch in den versch. Gebieten der Ophthalmologie grosse Verdienste erworben; sind doch seine glänzendsten Leistungen unbestritten auf das innigste mit der Geschichte der Ophthalmoskopie verwebt, indem er mit seltener Hingebung und staunenswerter Beharrlichkeit sein ganzes Leben hindurch der prakt. Verwertung dieser neuen Untersuchungsmethode widmete. Noch nach einer anderen Richtung verdankt die Ophthalmoskopie J. eine besonders wertvolle Förderung, indem er ganz im Sinne Helmholtz's die Verwendung des Augenspiegels zur exakten objektiven Refraktionsbestimmung als der Erste in die Praxis einzuführen sich bemühte. Von seinen übrigen Verdiensten sei noch hervorgehoben die Zusammenstellung geeigneter Sehproben zur Prüfung der Sehschärfe.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 813.
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