Karamitsas, Georg

[841] Karamitsas, Georg, geb. auf der Insel Mitylene 1834, ausgebildet in Würzburg unter Virchow, Bamberger und 1858 promoviert, wirkte als Prof. der internen Pathologie und Leiter der Poliklinik in Athen 1875 bis 87; 1887 wurde er Prof. der med. Klinik. In griechischer Sprache erschienen von ihm ein Handb. der Physiologie 1868, sowie eine Übersetzung von Niemeyer's Pathologie (2 Aufl. 1873 und 82). Die zweite Aufl. dieses Werkes ist von ihm mit meist aus eigener Erfahrung stammenden vielen Zusätzen versehen worden, spez. mit einer ausführl. Behandlung der Malariakrankheiten. 1878 publizierte er eine Abhandlung »Über Hämaturie oder Hämoglobinurie in Folge von Chiningebrauch«, worin er experimental diese Chininintoxikation konstatierte und durch mikroskop. und pharmacoskop. Untersuchung erst darlegte, dass die sogenannte Hämaturie nur eine Hämoglobinurie ist. 1879 erschien von ihm »Über Ponos (eine endemische Kinderkrankheit) auf der Insel Spetza«. Sein Hauptwerk ist eine Monographie »Über das hämosphärinurische (hämoglobinurische. Malariafieber)« (1882), wie er zuerst die Krankheit nannte, die von franz. Autoren als fièvre bilieuse haematurique bezeichnet war. In der von ihm redigierten Zeitschrift »Asklepios« hat K. des weiteren eine Reihe von klin. Themen bearbeitet, von denen wir hier erwähnen: »Über das runde Duodenalgeschwür« – »Über Sclerodermie und die Differential-Diagnose [841] derselben von anästhetischer Lepra«. Im Kongress der griechischen Ärzte 1882 und 87 teilte K. mit »Über die Malariakrankheiten in Athen« – »Über anästhetische Lepra« und 1887 »Über Veränderungen der Leber bei Malariakrankheiten«.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 841-842.
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